Immer wieder laufen in Liechtenstein Katzen frei herum. Viele landen versehentlich im Tierheim. Verletzte Tiere lassen sich oftmals keinem Besitzer zuordnen. Das erschwert die Suche nach Haltern. In der Schweiz diskutiert die Politik darum seit einiger Zeit über eine nationale Registrierungspflicht. Am 20. Dezember 2024 reichte das Parlament eine entsprechende Motion ein. Der Bundesrat empfahl die Annahme. Am 6. Mai 2025 wies allerdings der Nationalrat den Vorstoss ab. So rückt das Thema für die Schweiz erst einmal in den Hintergrund.
Ob eine Chip-Pflicht für Katzen in Liechtenstein geplant ist, wollte die Abgeordnete Bettina Petzold-Mähr (FBP) im Rahmen einer Kleinen Anfrage von der Regierung wissen.
Regierungsrat Emanuel Schädler gab Entwarnung. Die Regierung verfolgt die Entwicklung in der Schweiz aufmerksam. Zugleich stellt er klar: In Liechtenstein stellt die Zahl herrenloser Katzen aktuell kein drängendes Problem dar. Nur vereinzelt geraten Fundkatzen ins Tierheim.
Die Regierung sieht zwar Vorteile, denn eine Registrierung macht Halter verantwortlich. Wer sein Tier chippen und beim Tierarzt anmelden muss, kümmert sich stärker um Gesundheit und Wohl des Tiers, schreibt Regierungsrat Schädler in der Anfragebeantwortung.
Zudem bekomme das Land einen besseren Überblick, wie viele Katzen es im Fürstentum gibt. Mann könnten dann gezielt prüfen, wie Katzen die Natur und heimische Arten beeinflussen. Kommt es zu Seuchen, hilft eine Datenbank bei der Überwachung. Suchaktionen nach vermissten Samtpfoten würden sich vereinfachen.
Demgegenüber stehen neue Aufwände für die Umsetzung und Kontrolle der Registrierungspflicht. Hier wären verschiedene Stellen involviert. Unter diesen wären die jeweiligen Rollen klar zu definieren. Daher sei aktuell keine Registrierungspflicht geplant. Die Tierschutzgesetze reichen aus Sicht der Regierung aus, um bei Problemen einzugreifen. Sollte die Schweiz später doch eine Chip-Pflicht für alle Katzen einführen, zieht Liechtenstein wohl nach. Der Zollvertrag bindet das Land oft an Schweizer Gesetze – besonders im Tierseuchenrecht. Auch eine Änderung beim Tierschutzrecht würde Liechtenstein übernehmen, um kein Regelungschaos zu riskieren.