Der Neubau des Landesspitals auf dem Wille-Areal in Vaduz sorgt weiter für Diskussionen. Nachdem das Volk und der Landtag 2019 grünes Licht für das Grossprojekt gegeben hatten, verlief längst nicht alles nach Plan. Ursprünglich standen 65,5 Millionen Franken zur Verfügung, dazu kamen 7 Millionen aus dem Spitalbaufonds der Gemeinde Vaduz. Doch das ambitionierte Vorhaben geriet früh ins Straucheln.
Das erste Projekt «Inspira» überschritt das Budget von Anfang an deutlich – um 8,6 Millionen Franken. Später kletterten die Kosten um weitere 21 Millionen. Das Projekt wurde gestoppt. Mit dem überarbeiteten «Inspira II» und einem zusätzlichen Kredit von 6,04 Millionen Franken wagte man einen neuen Anlauf.
Im Landtag wollte diese Woche Thomas Rehak (DpL) den aktuellen Stand der Kostenplanung wissen. Regierungsrat Emanuel Schädler lieferte Antworten:
Derzeit liegt der Projektsaldo bei 4,48 Millionen Franken. Laut Schädler sind keine weiteren Kostensteigerungen absehbar. Er betonte, dass alle Beteiligten grösste Sorgfalt walten lassen. Das Projekt hat bereits einen Ergänzungskredit verschlungen, die Verantwortlichen bleiben deshalb wachsam.
Das Projekt verfügt über Bauherrenreserven von gut 2 Millionen Franken und Projektreserven von rund 3,2 Millionen Franken. Diese Rücklagen sind seit dem Neustart unverändert. Aus heutiger Sicht reichen sie aus, um unvorhergesehene Ausgaben aufzufangen.
Die gescheiterte Vergabe der Architekturleistungen verzögert das Projekt um etwa drei Monate. Finanzielle Folgen sind laut Schädler bisher nicht erkennbar. Allerdings könnten neue Einsprüche den Zeitplan erneut durcheinanderbringen. Die Fachstelle Öffentliches Auftragswesen begleitete die Ausschreibung engmaschig. Die Kriterien für die Eignung und den Zuschlag entsprachen den Vorgaben, teilte Schädler mit.
Der Stiftungsrat prüfte die Lage rechtlich und entschied, die bestehenden Angebote neu zu bewerten. Bei der nächsten Sitzung fällt die Entscheidung. Die Anbieter dürfen dann ihre Projekte nochmals präsentieren.