Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) hat in einem aufsehenerregenden Fall von Abgabebetrug und Steuerhinterziehung eine massive Schmuggelorganisation aufgedeckt. Ein italienischer Staatsbürger, der in Italien lebt, steht im Fokus der Anschuldigungen. Ihm wird vorgeworfen, zwischen 2016 und 2021 grosse Mengen Gold illegal in die Schweiz eingeschleust und dort verkauft zu haben.
Dank der Zusammenarbeit mit deutschen, italienischen und liechtensteinischen Strafverfolgungsbehörden gelang es den Mitarbeitenden des BAZG, die Organisation zu zerschlagen. Der Schmuggel fand über Jahre hinweg statt und betrug insgesamt rund 25 Millionen Franken an hinterzogenen Abgaben.
Ein 65-jähriger Italiener, der früher in der Schweiz gelebt hat und nun in Italien ansässig ist, wird als Drahtzieher der Organisation identifiziert. Das BAZG fordert eine dreijährige Freiheitsstrafe und eine Geldstrafe in Höhe von mindestens 500’000 Franken sowie ein zehnjähriges Einreiseverbot für die Schweiz.
Der Modus Operandi der Goldschmuggler war ausgeklügelt: Das Edelmetall wurde durch Kuriere in die Schweiz gebracht und dort über Schweizer Firmen verkauft. Der erzielte Erlös wurde nach Italien zurückgeschickt, um weiteres Gold zu kaufen. Um die illegale Herkunft zu verschleiern, wurden fiktive Buchhaltungsunterlagen erstellt.
Die Vorgehensweise der Organisation unterschied sich stark von den üblichen Praktiken im Goldhandel und ermöglichte es den Behörden, den systematischen Schmuggel nachzuweisen. Ein Teil des Goldes wurde später über das Fürstentum Liechtenstein nach Deutschland ausgeführt.
Für den Beschuldigten gilt bis zum rechtskräftigen Urteil die Unschuldsvermutung. Der Fall zeigt einmal mehr die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität.