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Kontroverse Diskussion über Einheitstarif

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Werbung im Landesspiegel

Im Landtag wurde intensiv über die überparteiliche Initiative «Ein Land, eine Zone, ein Tarif» für den öffentlichen Verkehr in Liechtenstein debattiert.

Die Abgeordnete Dagmar Bühler-Nigsch (VU) betonte die Ursprungsidee des Vorstosses, die darauf abzielt, den öffentlichen Verkehr einfacher, attraktiver und günstiger zu machen. Sie verwies auf eine kürzlich behandelte Studie zum Gratis ÖV, die verschiedene Argumente gegen einen vollständigen Verzicht auf ÖV-Tickets lieferte. Dennoch fand das Argument für die Mobilität einen breiten Konsens im Landtag.

Abgeordneter Georg Kaufmann (VU) unterstützte die Initiative und betonte, dass ein attraktiver öffentlicher Verkehr von vielen Menschen genutzt werden sollte. Er argumentierte für einen einheitlichen Tarif, der nicht teurer sein sollte als die aktuellen Tarife für Kurzstrecken. Obwohl die Anpassung für den Staat teurer werde, sei sie gut angelegt, da sie einen Zustrom neuer Kunden und eine Entlastung der Strassen erwarte.

Die Abgeordnete Karin Zech-Hoop (FBP) betonte die Notwendigkeit einer kosteneutralen Umsetzung und forderte klare Zahlen, um zu bestimmen, wie viel Subventionierung erforderlich sei. Sie schlug vor, auch Kinder und Studenten in die Initiative einzubeziehen, um das öffentliche Verkehrssystem familienfreundlicher zu gestalten. Zudem schlug sie vor, eine Tageskarte einzuführen, um den Tarif zu vereinfachen und die Verwaltung der Tickets zu erleichtern.

Der Einheitstarif hatte aber nicht nur Befürworter. Thomas Vogt (VU) vertrat die Ansicht, dass der Einheitstarif immer dann fällig sein sollte, wenn ein Bus betreten wird. Er führte ein Extrembeispiel an, eine Fahrt von Schellenberg nach Triesenberg, bei der möglicherweise mehrfach umgestiegen werden muss. Für ihn sollte in diesem Fall der Einheitstarif entsprechend oft berechnet werden.

Dem gegenüber standen einige Abgeordnete, die betonten, dass es für sie nicht nachvollziehbar sei, dass für eine Fahrt von Sargans nach Schaanwald, die ungefähr gleich lange dauert wie eine Fahrt mit Umsteigen, unterschiedliche Tarife gelten sollen. Für sie bildet die Initiative die Grundlage für eine notwendige Vereinfachung im Tarifsystem.

«Der arme Schellenberger, der nach Trissenberg fahren möchte und ungefähr dreimal so lange benötigt wie mit dem Auto, bezahlt dann acht Franken. Ich weiss nicht, ob das dann viel Schellenberger oder Trissenberger animiert,
in den Bus zu steigen.
«

Patrick Risch

Für Vogt bleibt es nicht nachvollziehbar, dass die Fahrt vom Landtagsgebäude nach «Vaduz Au» genauso viel kosten soll, wie eine Fahrt von Schellenberg nach Triesenberg.

Das sagt die Regierung

Regierungschef Daniel Risch sieht die Eignerstrategie nicht als geeignetes Instrument zur Konkretisierung des bestehenden Gesetzes im Bereich des öffentlichen Verkehrs.

«Ich muss auch sagen, ich wähnte mich zuweilen in einer Verwaltungsratssitzung der LIEMobil.«

Regierungschef Daniel Risch

Wenn die Eignerstrategie vorsehen würde, dass die LIEMobil Einnahmen generieren solle, sollte man sie nicht diesbezüglich beschränken.

Die Abstimmung

Mit 15 Ja-Stimmen wird der Antrag auf Anpassung der Eignerstrategie an die Regierung zur Stellungnahme weitergeleitet.

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