Die Schweiz ist bekannt für ihre gut ausgebaute Infrastruktur, insbesondere ihr Strassennetz. Doch mit der steigenden Anzahl von Fahrzeugen und dem damit verbundenen Verschleiss der Strassen entsteht ein Problem: Es fällt immer mehr Ausbauasphalt an, der nicht mehr in neuen Strassen eingebaut werden kann. Dies führt zu einer erhöhten Belastung der Umwelt durch den Abbau von Rohstoffen und die Entsorgung des überschüssigen Materials.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat sich der Empa-Forscher Martins Zaumanis zum Ziel gesetzt, die Recycling-Anteile im Asphalt zu erhöhen. Durch angepasste Herstellungsmethoden und einfache Anleitungen sollen alte Strassenbeläge wiederverwendet werden können. Dies würde nicht nur den Bedarf an neuem Material reduzieren, sondern auch die Umweltbelastung verringern.
Zaumanis hat bereits zwei vielversprechende Teststrecken mit Recycling-Asphalt eingerichtet. Eine befindet sich in Uster, die andere auf dem Lukmanierpass. Dort wird der Asphalt aus alten Strassenbelägen gewonnen, gereinigt und anschliessend wieder in neuen Strassen eingebaut. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Der Recycling-Asphalt erfüllt die erforderlichen Qualitätsstandards und zeigt eine vergleichbare Leistung wie herkömmlicher Asphalt.
Die Vorteile des Recycling-Asphalts liegen auf der Hand. Durch die Wiederverwendung von altem Material werden Ressourcen geschont und die Abfallmenge reduziert. Zudem entfallen die Kosten für den Abbau neuer Rohstoffe. Auch die CO2-Emissionen werden verringert, da der Transport des Recycling-Asphalts kürzer ist als der von neuem Material.
Um den Einsatz von Recycling-Asphalt weiter zu fördern, sollen in Zukunft auch andere Städte und Regionen in der Schweiz von den positiven Ergebnissen der Teststrecken profitieren können. Martins Zaumanis plant daher die Erstellung von einfachen Anleitungen, die es den Verantwortlichen vor Ort ermöglichen, den Recycling-Asphalt selbst herzustellen und einzubauen.
Die Schweiz befindet sich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Strassenbau. Dank der Bemühungen von Forscher Martins Zaumanis und den vielversprechenden Teststrecken mit Recycling-Asphalt in Uster und auf dem Lukmanierpass können in Zukunft immer mehr alte Strassenbeläge wiederverwendet werden. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Kosten für den Strassenbau reduziert. Es bleibt zu hoffen, dass andere Länder diesem Beispiel folgen und ebenfalls auf Recycling-Asphalt setzen, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.