Startseite LifestyleUmwelt Wetterextreme beeinflussen die Landwirtschaft in Liechtenstein: Herausforderungen und Strategien

Wetterextreme beeinflussen die Landwirtschaft in Liechtenstein: Herausforderungen und Strategien

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Angesichts der ungewöhnlichen Schlechtwetterperiode haben wir uns die Frage gestellt, welche Auswirkungen die vielen Regentage auf die landwirtschaftlichen Betriebe haben. Dazu haben wir uns mit Ruedi Bucher, dem Präsidenten der Vereinigung bäuerlicher Organisationen im Fürstentum Liechtenstein, unterhalten, um mehr über die spezifischen Auswirkungen des schlechten Wetters auf die Landwirtschaft in Liechtenstein zu erfahren.

Bucher teilt seine Einschätzungen zu den aktuellen Bedingungen und spricht über die spezifischen Herausforderungen, mit denen die Landwirte konfrontiert sind. Er betont auch die Notwendigkeit langfristiger Strategien, um die Auswirkungen solcher Wetterphänomene auf die Landwirtschaft zu mildern. Trotz der Schwierigkeiten, denen sie gegenüberstehen, zeigen sich die Landwirte in Liechtenstein flexibel und zuversichtlich, diese Herausforderungen zu meistern.

Obwohl die Grundwasserstände noch nicht bedenklich sind, zeigt sich Bucher grundsätzlich zufriedenstellend mit der derzeitigen Situation. Allerdings betont er, dass viele Quellen noch mehr Nässe vertragen könnten, abhängig von der Wasserquelle. Ein grosses Problem stellt jedoch das Schneedefizit des vergangenen Winters dar. Der fehlende nachhaltige Wasserspeicher beeinträchtigt den natürlichen Kreislauf, der normalerweise über die Schmelze Wasser einspeist. Dadurch sind die Natur, Ökosysteme, Gras und Kulturen anfällig für Trockenheit. Bucher unterstreicht die Bedeutung von regelmässigen und ausreichenden Regenfällen im Sommer und Herbst, um die Auswirkungen zu mildern. Erfahrungen aus dem Vorjahr zeigen, dass sich trotz der Sorge vor Trockenheit die Erträge der landwirtschaftlichen Kulturen grösstenteils im Rahmen entwickeln können, wenn sich sonnige Tage, Regen und Gewitter regelmässig abwechseln.

Das schlechte Wetter bringt spezifische Herausforderungen für die Landwirte mit sich. Auf wassergesättigten Äckern leiden die Kulturen stark und wichtige Massnahmen zur Pflege und Bodenbearbeitung können nicht zum optimalen Zeitpunkt durchgeführt werden. Das Gras auf vielen Wiesen ist bereits überständig geworden, was die Qualität des Futters beeinträchtigt. Hanglagen erfordern vermehrt Handarbeit aufgrund der nassen Bedingungen. In einigen Fällen mussten Tiere von den Weiden in den Stall gebracht werden, um übermässige Schäden an der Grasnarbe zu verhindern.

Besonders betroffen sind der Acker- und Gemüsebau sowie die Futtergewinnung auf den frühen und mittleren Lagen. Einzelne Ernteausfälle werden erwartet, insbesondere bei Hackfrüchten und Gemüse, die die Nässe schlecht oder gar nicht überlebt haben. Beim Gras sind viele Bestände zu alt geworden, was sich negativ auf die Qualität des Futters auswirkt. Trotzdem besteht die Möglichkeit, die Situation im Verlauf des Jahres durch gute Fütterung zu verbessern. Die Auswirkungen können von Jahr zu Jahr unterschiedlich sein.

Angesichts der vielen Einflussfaktoren, denen die Landwirtschaft ausgesetzt ist, sind die Möglichkeiten zur Beeinflussung der Auswirkungen des Wetters begrenzt. Die Einflüsse können sich gegenseitig verstärken oder aufheben und wirken oft sehr kleinräumig. Bucher weist darauf hin, dass trockene und nasse Jahre sich abwechseln und unterschiedliche Lösungsstrategien erfordern. Es ist wichtig, Reserven zu haben und langfristig gut aufgestellt zu sein. Dazu gehören Massnahmen wie Bewässerung, der Anbau von trockenheitsresistenten Pflanzen oder Entwässerungssysteme und die Verwendung von Pflanzen, die gegen Nässe resistent sind.

Auf die Frage nach den Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise gibt Bucher Entwarnung. Die Agrarproduktemärkte sind weltweit stark vernetzt und die Preise werden hauptsächlich von der Nachfrage bestimmt. Nur bei erheblichen Ausfällen von Produkten mit kontinentalem Ausmass, wie beispielsweise dem Ausfall des Getreides aus der Kornkammer Europas, der Ukraine, könnten sich die Preise ändern.

Bucher betont, dass bisher noch keine gravierenden Schäden aufgetreten sind. Trotz der Herausforderungen bleibt die Arbeit in Feld und Wiese interessant, aber auch herausfordernd. Die Natur prägt den Alltag der Landwirtschaft und Freude und Frustration liegen oft nah beieinander.

Die Landwirte in Liechtenstein stehen vor den Herausforderungen, die das schlechte Wetter mit sich bringt. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und langfristige Strategien. Trotz der aktuellen Einschränkungen sind die Landwirte zuversichtlich und setzen ihr Bestes ein, um die Auswirkungen auf ihre Betriebe zu minimieren.

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