Startseite Meinung Trumps Zollpolitik: Ein Bumerang für die US-Autoindustrie?

Trumps Zollpolitik: Ein Bumerang für die US-Autoindustrie?

US Polizeiauto
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Seit Donald Trump seine aggressive Handelspolitik vorangetrieben hat, stehen insbesondere die US-Autohersteller vor neuen Herausforderungen. Mit der Einführung Einfuhrzolls soll die heimische Produktion gestärkt werden. Doch welche Folgen hat dies wirklich? Das möchte ich am Beispiel eines Autoherstellers, der seine Produktion von den USA nach Mexiko verlagert hat, anschaulich verdeutlichen.

Geht man davon aus, dass die Lohnkosten in den USA um etwa 15 % höher sind als in Mexiko, könnte der Zoll diesen Nachteil ausgleichen. Damit wären in den USA produzierte Autos auf dem heimischen Markt nicht mehr automatisch teurer als importierte Modelle aus Mexiko. Fahrzeuge, die aus Mexiko direkt nach Europa oder Südamerika exportiert werden, bleiben von dieser Regelung unberührt, da die Hersteller diese Autos direkt von Mexiko ausliefern könnten.

Doch die eigentliche Herausforderung für US-Autohersteller liegt in den Lieferketten. Viele Unternehmen produzieren nicht die kompletten Fahrzeuge in Mexiko, auch im «Made in Amerika» draufzuschreiben. Stattdessen lassen einzelne Komponenten, in Mexiko produzieren, während die Endmontage in den USA erfolgt. Betrachten wir den Fall mit folgendem Beispiel. Ein US-Autobauer würde den Motor in Mexiko produzieren. Gehen wir davon aus, dass dies ein Drittel der gesamten Herstellungskosten eines Fahrzeugs ausmacht:

  • Wenn dieser Motor mit einem 15 % Zoll in die USA eingeführt wird, steigen die Gesamtkosten des Fahrzeugs um etwa 5 %.
  • Diese Preiserhöhung betrifft nicht nur den US-Markt, sondern auch Exporte nach Europa oder Südamerika.
  • Da der Motor bereits in den USA verzollt wurde, fliesst dieser Aufpreis auch in den Exportpreis ein.
  • Folglich werden amerikanische Fahrzeuge auf dem internationalen Markt um 5 % teurer, was ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.

Folgen für die globale Wettbewerbsfähigkeit

US-Autobauer könnten in einen Teufelskreis geraten: Die gestiegenen Produktionskosten erschweren es ihnen, gegen europäische, japanische oder südkoreanische Hersteller zu konkurrieren, die ihre Zulieferketten flexibler gestalten können.

Darüber hinaus könnten andere Länder mit Vergeltungszöllen reagieren, was den Export von US-Fahrzeugen weiter erschweren würde. Während die Zollpolitik kurzfristig Arbeitsplätze in der US-Produktion schützen mag, könnte sie langfristig dazu führen, dass Hersteller vermehrt nach alternativen Produktionsstandorten suchen oder die Preise für Verbraucher steigen.

Fazit

Trumps Zollpolitik mag auf den ersten Blick als Schutzmassnahme für die heimische Wirtschaft erscheinen, doch sie bringt erhebliche Risiken mit sich. Gerade die komplexen globalen Lieferketten der Automobilindustrie sorgen dafür, dass Zollerhöhungen oft nicht nur Importe betreffen, sondern auch Exporte verteuern. Langfristig könnte die Strategie somit nach hinten losgehen und US-Hersteller in eine schwierigere Position bringen – sowohl auf dem heimischen als auch auf dem internationalen Markt.

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