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Liechtensteins starkes Engagement auf der Münchner Sicherheitskonferenz

Liechtensteins Delegation an der #msc2025
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Für Liechtenstein ist die Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz eine langjährige Tradition und eine wertvolle Gelegenheit, internationale Beziehungen zu pflegen. Aussenministerin Hasler und ihre Delegation bestehend aus Christian Wenaweser (Liechtensteins Botschafter in New York), Georg Sparber (Liechtensteins Botschafter in Washington) und Isabel Frommelt (Liechtensteins Botschafterin in Berlin) gaben dem Landesspiegel einen spannenden Einblick in ihre Highlights der diesjährigen MSC.

Besonders wichtig ist für die Aussenministerin Möglichkeit zum Austausch mit den Partnern in Europa, aber auch weltweit. „Sicherheit ist ein Thema, das für uns eine ganz neue Dimension erreicht hat“, so Hasler.

„Es braucht jetzt jeden, der einen Beitrag zur Sicherheit in Europa leistet“

Aussenministerin Dominique Hasler

Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage stellte sich die Frage, welche Rolle ein kleines Land wie Liechtenstein spielen kann. Die Antwort liegt in einem vielseitigen Engagement, das sich nicht auf militärische Massnahmen stützt, sondern auf diplomatische, humanitäre und rechtliche Unterstützung.

Die Bewegung, die es im Ukraine-Dossier gegeben hat, ist für Botschafter Wenaweser zentral „Für uns ist die Befassung mit der Sicherheitsthematik von grossem Interesse“.

Für Botschafter Sparber stand der Austausch mit den USA im Zentrum: „Wir sahen einen sehr starken Fussabdruck von den USA hier in München“, erklärte er. Die grosse Delegation der US-Regierung und aus dem Kongress ermöglichte einen breiten Austausch mit den USA über die europäischen Sicherheitsagenden.

Liechtenstein liegt im Herzen von Europa

Liechtenstein könne einen Beitrag zur Sicherheit in Europa leisten, ist die Aussenministerin überzeugt: „Nicht in dem, dass wir Waffen liefern, sondern in dem, dass wir uns auf verschiedenste Art engagieren, um die Ukraine und damit auch unsere Sicherheit zu sichern“, sagte sie. Als konkretes Beispiel nannte sie, dass Liechtenstein führend daran beteiligt war, ein Schadensregister für die Ukraine, das Kriegsschäden dokumentiert und künftige Wiedergutmachungen ermöglichen soll.

Wenaweser sieht durch den Krieg in der Ukraine nicht nur einen bilateralen Konflikt, sondern eine Gefährdung für unsere Region und für die Sicherheitsarchitektur in Europa. „De facto einfach als Angriff auf die Weltordnung“, ergänzt er.

Darum setzt sich Liechtenstein internationaler Ebene für Rechtsstaatlichkeit und territoriale Integrität ein. Ein Beispiel dafür ist das Schadensregister zur Dokumentation von Kriegsschäden, das bereits operativ ist und künftig eine Grundlage für Entschädigungen bilden soll. Die aktive Beteiligung im Europarat und der UNO ist Teil dieser umfassenden Strategie.

Andere Länder kennen Liechtenstein als vertrauenswürdigen Partner

Die diplomatische Arbeit Liechtensteins zeigt, wie wichtig persönliche Kontakte und Vertrauensbeziehungen in Krisenzeiten sind. «In Krisen muss man die Köpfe kennen. Das ist das Allerwichtigste«, unterstrich Hasler. Die Anwesenheit der liechtensteinischen Botschafter aus Berlin, Washington und New York bei der Sicherheitskonferenz verdeutlicht den ganzheitlichen Ansatz des Fürstentums in der Sicherheitspolitik. Diese Präsenz unterstreicht die Bedeutung sowohl der bilateralen als auch der multilateralen Beziehungen für die künftige Gestaltung der liechtensteinischen Sicherheitspolitik.

Diplomatische Erfolge abseits der grossen Bühne

Neben den offiziellen Veranstaltungen fanden zahlreiche bilaterale Treffen statt, bei denen bestehende Kooperationen vertieft und neue Initiativen vorangetrieben wurden.

Die von Liechtenstein mitinitiierte Female Foreign Ministers Initiative entwickelte sich zu einem wichtigen Forum für gleichgesinnte Staaten. «Die Gruppe ist nicht nur in der Zahl gewachsen, sondern auch massiv zusammengewachsen«, beschrieb Hasler die Entwicklung. Bei einem aktuellen Treffen stand der Dialog mit Vertreterinnen der syrischen Zivilgesellschaft im Fokus, wobei der von Liechtenstein initiierte Syrien-Mechanismus, dank dem es bereits zu ersten Verurteilungen kam, besondere Anerkennung fand. In Zukunft soll das Format institutionalisiert und standardisiert werden. Sie ist überzeugt, dass das Format so auch weiterentwickelt werden kann.

Auch kleine Staaten tragen Verantwortung

Ein weiteres Thema war die Zusammenarbeit von Kleinstaaten auf globaler Ebene. Hier war Liechtenstein auch das erste Mal auf der Sicherheitskonferenz mit Regierungsrätin Hasler an einem Panel zur Power of Small States beteiligt.

Verschiedene Foren, in denen Kleinstaaten ihre Interessen gemeinsam vertreten, gibt es bereits. Darüber hinaus pflegt Liechtenstein enge bilaterale Kooperationen, zuletzt mit Luxemburg, Andorra und San Marino, und prüft die Möglichkeit gemeinsamer Initiativen. Auch im multilateralen Kontext setzt sich Liechtenstein für eine stärkere Vernetzung kleiner Staaten ein, um deren Stimme in globalen Entscheidungsprozessen zu stärken.

Aktuell wird aus Sicht von Botschafter Wenaweser versucht, die Welt in wichtige Staaten, die alles ausmachen, und die anderen, die nur mitmachen, aufzuteilen „Das ist nicht die Welt, die wir wollen«, erklärte er. Gleichzeitig erkannte er, dass es einen Raum für eine Öffnung und neue Allianzen gebe.

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