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Kleine Staaten, grosse Stimme

Dominique Hasler spricht an der Münchner Sicherheitskonferenz

Im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz fand eine Diskussionsrunde im Townhall-Format statt, die sich mit der Rolle kleiner Staaten im globalen Machtgefüge befasste. Aussenministerin Dominique Hasler betonte in der Session «The Power of Small States», dass kleine Länder dann Einfluss gewinnen, wenn sie geschlossen auftreten und strategische Allianzen bilden. Neben Hasler nahmen Alar Karis, Präsident von Estland, Sitiveni Ligamamada Rabuka, Premierminister und Aussenminister, von Fidschi und Tanja Fajon, Stellvertretende Premierministerin von Slowenien teil.

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Das die kleinen Länder in der Überzahl sind, machte Hasler gleich zu Beginn deutlich: «Die Mehrheit der 193 UN-Mitgliedstaaten sind kleine Länder. Gemeinsam können wir eine starke Stimme sein.» Sie verwies auf Liechtensteins Erfolg mit der Veto-Initiative, die eine Reform innerhalb der Vereinten Nationen ermöglichte. «Niemand hätte gedacht, dass ein so kleines Land eine solch grosse Veränderung bewirken kann», sagte sie.

«A Veto should never be the last word.»

Dominique Hasler

Estlands Präsident Karis wies auf die geopolitischen Herausforderungen kleiner Staaten hin. «Für uns im Baltikum ist die Bedrohung durch Russland real. Doch auch andere Regionen haben ihre spezifischen Sorgen, sei es Migration oder Klimawandel.» Kleine Staaten müssten flexibel bleiben und ihre Interessen strategisch vertreten.

Fidschis Premierminister Sitiveni Rabuka brachte eine unkonventionelle Perspektive ein. «Kleine Länder erinnern an das jüngste Kind in einer Familie: Wer laut ruft, wird gehört.» Er beschrieb, wie pazifische Inselstaaten geschickt zwischen geopolitischen Grossmächten navigieren, um Unterstützung zu gewinnen. «Wenn die USA eine Sportarena bauen wollen, dann meldet sich China mit einem Hafenprojekt. Wir nutzen diese Dynamik.»

Sloweniens Aussenministerin Fajon hob die Bedeutung diplomatischer Netzwerke hervor. «Kleine Staaten können als ehrliche Vermittler agieren. Sie sind nicht an Grossmachtinteressen gebunden und können Brücken bauen.» Das habe sich auch in Sloweniens Arbeit im UN-Sicherheitsrat gezeigt.

Die Diskussion machte deutlich, dass kleine Staaten keineswegs machtlos sind. Durch kluge Diplomatie, gezielte Allianzen und entschlossenes Handeln können sie ihre Interessen auf der globalen Bühne vertreten. Die Münchner Sicherheitskonferenz bot dafür eine eindrucksvolle Plattform.

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