Die Sportschule Liechtenstein steht vor einigen Veränderungen. Beat Wachter, Geschäftsführer des Liechtensteiner Olympischen Komitees, stellte heute die Neuerungen vor.
Nach 20 erfolgreichen Jahren zieht die Sportschule um: Ab August 2025 werden beide Standorte im Mülleholz in Vaduz zusammengeführt. Der Umzug war Anlass für eine grundlegende Überprüfung des Konzepts. «Neun von elf liechtensteinischen Olympiateilnehmern seit 2018 besuchten unsere Sportschule – das spricht für sich», betont Wachter.
Zwei zentrale Verbesserungen stehen an: Zum einen baut die Schule ihr athletisches Training aus. Ab Sommer 2025 erhalten alle Schüler der Sekundarstufe 1 ein spezielles Athletik- und Koordinationstraining. Ab 2026 öffnet sich die Schule auch für «Allround-Talente» – Jugendliche, die sich noch nicht auf eine Sportart festlegen möchten.
Bisher mussten sich Kinder bereits mit 11 oder 12 Jahren für eine Sportart entscheiden. Künftig können sie diese Wahl um zwei bis drei Jahre verschieben, erklärt Wachter.
Zum anderen schafft die Schule mehr zeitliche Flexibilität: Die Regierung prüft eine Verlängerung der Sekundarstufe von vier auf fünf Jahre. Zudem startet 2026 das «Flipped-Classroom-Projekt»: Schüler können dann vermehrt eigenständig und ortsunabhängig lernen – besonders wichtig während Trainingslagern und Wettkämpfen.
Als Zukunftsvision prüft Liechtenstein die Einführung einer Fachmittelschule mit Schwerpunkt Sport – ein Novum, das es bisher nicht einmal in der Schweiz gibt.
Die Neuerungen sollen die bereits enge Zusammenarbeit zwischen Schule, Vereinen und Verbänden weiter stärken. Auch Berufsschüler erhalten künftig bessere Unterstützung für ihre sportlichen Aktivitäten.