Friedrich Merz, CDU-Parteivorsitzender und Spitzenkandidat für die kommende Bundestagswahl, hat auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos seine Vision für Deutschland vorgestellt. Der 68-jährige Politiker präsentierte sich als optimistischer und entschlossener Staatsmann, der die deutsche Wirtschaft wiederbeleben und drängende Probleme wie Migration und Energiepreise angehen will.
Optimismus vor der Wahl
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar zeigte sich Merz zuversichtlich: „Wir führen in den Umfragen deutlich vor den anderen Parteien und sind überzeugt, die nächste Regierung zu stellen.“ Er betonte, dass ein Regierungswechsel dringend notwendig sei, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.
100-Tage-Plan: Wirtschaft im Fokus
Auf die Frage, welche Massnahmen er in den ersten 100 Tagen als Bundeskanzler ergreifen würde, skizzierte Merz konkrete Schritte:
- Senkung der Energiepreise: Merz kündigte an, die Netzentgelte aus dem Bundeshaushalt zu subventionieren, um die Energiepreise kurzfristig zu entlasten.
- Reform der Migration: Er versprach, die Familienzusammenführung zu regulieren und die Zuwanderung besser zu kontrollieren.
- Förderung der Industrie: Merz stellte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie in den Mittelpunkt seiner Politik und betonte die Bedeutung der produzierenden Wirtschaft als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Kritik an der bisherigen Politik
Merz übte scharfe Kritik an der aktuellen Bundesregierung, insbesondere an der Entscheidung, die letzten deutschen Kernkraftwerke abzuschalten. Er bezeichnete diesen Schritt als grossen Fehler, der der deutschen Wirtschaft geschadet habe, und sprach sich für die Prüfung neuer Generationen von Kernkraftwerken aus.
Europäische Zusammenarbeit und globale Herausforderungen
Im Gespräch über die europäische Politik hob Merz die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit hervor, betonte aber auch die Notwendigkeit, Polen stärker in europäische Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Hinsichtlich der transatlantischen Beziehungen plädierte er für eine geeinte europäische Position gegenüber den USA und sprach sich für eine stärkere Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung und Energiepolitik aus.
Merz betonte die Notwendigkeit, die Ukraine weiterhin umfassend zu unterstützen. „Dieser Krieg kann nur aus einer Position der Stärke beendet werden,“ so Merz. Gleichzeitig kritisierte er die bisherige deutsche Unterstützung als zu zögerlich.
Ein Blick in die Zukunft
Friedrich Merz präsentierte sich in Davos als Pragmatiker mit klaren Zielen: die deutsche Wirtschaft stärken, die Wettbewerbsfähigkeit Europas sichern und internationale Herausforderungen mit einer geeinten europäischen Stimme angehen. Ob seine Vision am 23. Februar in die Realität umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Die Erwartungen an den CDU-Politiker sind hoch – die nächste Bundestagswahl könnte entscheidend für die Zukunft Deutschlands und Europas sein.