Startseite Inland Mehr Geld für Papierzeitung, grössere Hürden für kleine Medien

Mehr Geld für Papierzeitung, grössere Hürden für kleine Medien

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Werbung im Landesspiegel

In der letzten Pressekonferenz vor der Sommerpause hat die Regierung neben der Sanierung von Radio L auch die Vernehmlassung zur Änderung der Medienförderung präsentiert. Das Ziel sei, so Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, die Qualität und die Medienvielfalt zu stärken.

Papierzeitungen erhalten höhere Subvention

In den letzten Jahren hat die Tageszeitungsbranche mit rückläufigen Abonnentenzahlen zu kämpfen. Diese Entwicklung führte zu einem Anstieg der Kosten pro Zustellung pro Abonnent. Da die Abonnementpreise bereits auf einem hohen Niveau liegen, ist es aus Sicht der Regierung nicht vertretbar, die Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Medienförderung für die Frühzustellung von Tageszeitungen um 25% zu erhöhen.

Um weiterhin den Druck und die Verteilung der Papierzeitung zu ermöglichen, hat die Regierung beschlossen, die Medienförderung für die Frühzustellung von Tageszeitungen um 25% zu erhöhen. Ob das dann ökologisch sinnvoll ist, darf jeder für sich entscheiden.

Die sogenannte Hölle bei einem grossen Zeitungsverlag in Deutschland. Hier werden nicht verkaufte Zeitungen verbrannt.

Zudem könnte durch das geplante Werbeverbot im Radio L zusätzliche Werbeeinnahmen zu den Zeitungen fliessen. Es gibt halt Zielgruppen, die man online nur schwer erreichen kann.

Qualität kleinerer Medien soll gesteigert werden

Möchte ein Medium zukünftig von der Medienförderung profitieren, muss mehr Personal eingestellt werden. Um eine ausreichende journalistische Qualität sicherstellen zu können, sollen anstelle von einem mindestens zwei hauptberufliche Mitarbeiter an der inhaltlichen Gestaltung eines Mediums mitwirken müssen.

Als zusätzliche Hürde kommen die geplante Qualitätskontrolle durch die Medienkommission. Wie diese konkret ausgestaltet werden soll, dazu machte Monauni keine Angaben. Für viele kleinen Medienunternehmen könnte das durchaus ein Risiko darstellen. Zwei Mitarbeiter für ein Jahr zu finanzieren und erst am Ende des Jahres erst erfahren, ob man aus Sicht der Medienkommission die Qualitätskriterien erfüllt und man die Förderung ausbezahlt bekommt, kann für man ein Unternehmen ein zu hohes Risiko sein. Auch die administrativen Voraussetzungen werden wohl geringfügig höher.

Medienunternehmen, die es schaffen, diese Hürden zu überspringen, können dann aber von höheren Förderungen profitieren. So soll der Sockelbetrag von CHF 20’000 auf CHF 100’000 steigen, es winken Förderungen für Digitalisierung und Entwicklung sowie höhere Zuschüsse für die Aus- und Weiterbildung.

Anschubfinanzierung

Um Neugründungen zu erleichtern, soll eine Anschubfinanzierung neuen Medienunternehmen die Anfangsphase erleichtern, bis nach einem Jahr die Medienförderung ausbezahlt wird. Doch es bleibt ein Damoklesschwert. Denn sagt die Medienkommission «Nein», bleibt man auf einem Schuldenberg sitzen, den man über 5 Jahre zurückbezahlen kann.

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