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Wie sinnvoll sind CO₂-Kompensationen?

Schatten eines Flugzeugs
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In jüngster Zeit gab es einige Medienberichte, die behaupten, dass viele Unternehmen CO₂-Kompensationen anbieten, die nicht besonders werthaltig seien. Dies wollten wir etwas genauer unter die Lupe nehmen und haben dazu mit der Energie- und Klimaexpertin Dr. Yvonne Deng gesprochen.

Dr. Deng erklärte, dass der Grundgedanke von CO₂-Offsets grundsätzlich gut sei. Dort, wo eine CO2-Reduktion technisch möglich, aber das benötigte Geld nicht vorhanden ist, können Kompensationen aus Ländern mit finanziellen Ressourcen genutzt werden, in denen Emissionsreduktionen mehr kosten würden.

Die Qualität der Offsets sei dabei entscheidend. Es existieren Zertifizierungen wie beispielsweise der Goldstandard, die versuchen sicherzustellen, dass möglichst hochwertige Kompensationen erbracht werden. Um diesen Standard zu erhalten, müssen bestimmte Grundanforderungen erfüllt sein. Besonders wichtig ist die Additionalität, also dass tatsächlich eine zusätzliche Investition getätigt wird, die zu zusätzlichen Reduktionen führt. Bereits finanzierte, oder gesetzlich vorgeschriebene, Projekte erfüllen dieses Kriterium nicht. Leider gebe es in der wenig regulierten Welt der Offsets immer wieder Beispiele, wo Regeln missachtet, oder sogar vorsätzlich umgangen werden, was die gesamte Branche schwäche.

Besonders anspruchsvoll seien Aufforstungsprojekte. In der Vergangenheit wurden solche Projekte lange Zeit vom Goldstandard nicht zertifiziert, doch das habe sich geändert. Ein Problem bestehe jedoch darin, den zeitlichen Wert eines Baumes korrekt zu berechnen und zu gewährleisten, dass er auch über den Berechnungszeitraum von mehreren Jahrzehnten bestehen bleibt. Atmosfair würde aktuell immer noch keine Aufforstungsprojekte aufnehmen.

Vielleicht noch wichtiger als die Qualität eines Offsets sei jedoch, wann und wie er eingesetzt wird. Eine Emissionsstrategie sollte immer mit der Reduktion von CO₂-Emissionen beginnen. Unternehmen sollten dabei zunächst vermeidbare Aktivitäten reduzieren. Anschliessend sollten sie ihre Aktivitäten so CO₂-arm wie möglich gestalten. Erst im dritten Schritt sollten wirklich unvermeidbare Emissionen durch Kompensationen mit Offsets ausgeglichen werden. Dann seien diese aber sinnvoll und wichtig.

Für Privatpersonen gelte eine ähnliche Herangehensweise. Zunächst sei es wichtig, vermeidbare Aktivitäten zu reduzieren, beispielsweise durch den Verzicht auf unnötige Flugreisen. Dann gelte es, emissionsarme Mittel zu wählen, beispielsweise das Umsteigen auf ein Elektroauto anstelle eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor oder den Einsatz einer Wärmepumpe anstelle einer Gasheizung.

Wenn private, unvermeidbare Emissionen kompensiert werden sollen, sei es wichtig, auf Zertifizierungen zu achten. Es gebe Anbieter, wie zum Beispiel Atmosfair, die entsprechende Möglichkeiten anbieten.

Dornröschen

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