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Bericht zur Lage der Casino-Nation

Thomas Gstöhl - Amt für Volkswirtschaft
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Vier Monate ist es nun her, seit dem das Stimmvolk die Casinoinitiative und damit das absolute Casinoverbot bachab geschickt hat. Mit ein Grund für einen Rück- und Ausblick auf die aktuelle Lage auf dem Liechtensteiner Casinomarkt.

Dazu fand gestern im Haus Stein Egerta in Schaan ein hochinteressanter Vortrag zur aktuellen Marktsituation der Casinos in Liechtenstein statt. Der Thomas Gstöhl, Leiter der Spielbankenaufsicht beim Amt für Volkswirtschaft, referierte vor einem zahlreich erschienenen Publikum.

Zu Beginn seines Vortrags gab Gstöhl einen Rückblick auf die letzten Jahre und die damit einhergehenden Veränderungen in den Regulierungen. Im Jahr 2022 mussten bedauerlicherweise zwei Spielbanken in Liechtenstein ihre Pforten schließen. Jedoch gab es auch positive Entwicklungen, denn mit dem Casino in Vaduz und dem Bestwing in Schaan wurden zwei neue Betriebe eröffnet.

Besonders hervorzuheben waren die gesetzlichen Anpassungen, insbesondere der kürzlich vom Landtag verabschiedete Staatsvertrag zum Austausch von Sperrdaten mit der Schweiz. Dieser Schritt ermöglicht den Experten des Amtes für Volkswirtschaft einen verbesserten Zugriff auf Informationen und eine effektivere Bekämpfung von problematischem Spielverhalten. Gstöhl wies darauf hin, dass aufgrund dieser Neuerung ein Rückgang des Bruttospielertrags von etwa 25 Prozent erwartet wird.

Des Weiteren wurde im Vortrag die Diskussion über einen ähnlichen Datenaustausch mit Österreich angesprochen. Allerdings stellte sich heraus, dass Österreich derzeit keine bundeseinheitlichen Sperrlisten besitzt, wodurch eine solche Vereinbarung vorerst nicht möglich ist. Mit Deutschland wurde ein Staatsvertrag aufgrund der vergleichsweise geringen Spielerzahlen als wenig sinnvoll erachtet, da es sich bei den meisten Besuchern um Durchreisende handelt.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Gstöhl ansprach, war die Erhöhung der Tischspielquote. Dabei wies er darauf hin, dass in Liechtenstein viele Spiele wie das Glücksrad oder High-Low nicht als Tischspiele gezählt werden, während sie in anderen Ländern diesem Bereich zugeordnet werden.

Marktdaten

Die Spielerzahlen im Jahr 2022 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. Gstöhl führt dies hauptsächlich auf Corona zurück, da die Casinos in 2020 und 2021 deutlich weniger Betriebstage hatten.

Er gibt zu bedenken, dass diese Daten nicht konsolidiert sind. Wenn jemand bei zwei Casinos registriert ist, wird er hier doppelt gezählt.

Mehr Spieler bedeutet auch mehr Ertrag. Daher ist der Bruttospielertrag im letzten Jahr entsprechend gestiegen.

Dementsprechend stieg auch die Geldspielabgabe, welche die Casinos an das Land abführen.

Neben den Einkünften aus den Casinos erhält das Land Liechtenstein, wie ein Schweizer Kanton einen Reingewinnanteil der Swisslos.

Diese sind zwar im Vergleich zu den über 40 Mio Franken der Casinos sehr gering, allerdings in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Zurückzuführen sei dies laut Gstöhl auf die Einführung des Onlineangebots der Swisslos.

Ebenso teilte er Daten zur Herkunft der Spieler

Es zeigt sich, dass Schweizer den höchsten Anteil an den Gästen hatten, gefolgt von Österreichern. Bemerkenswert ist, dass der Anteil an Liechtensteiner Gästen bei jenen beiden Casinos am höchsten waren, die geschlossen wurden.

Spielerschutz

Im Anschluss berichtete Gstöhl über die Spielersperren und die damit verbundenen Massnahmen. In Liechtenstein stehen vor allem Selbstsperren im Fokus, und die Casinos sind verpflichtet, ein Sozialkonzept zu führen. Ohne ein solches Konzept erhalten sie keine Bewilligung zur Betreibung. Die Einhaltung dieser Vorgabe wird von der Aufsichtsbehörde streng kontrolliert.

Die Mitarbeiter müssen geschult werden, problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen und die betroffenen Personen zur Selbstsperre zu ermutigen. Nahezu alle Mitarbeiter der Casinos müssen entsprechende Schulungen absolvieren, selbst ausser solche, die gar keinen direkten Kundenkontakt haben, wie beispielsweise Köche oder Putzkräfte. Die Schulungen dienen dazu, das Bewusstsein für das Thema problematisches Spielverhalten zu schärfen und die Mitarbeiter für die entsprechenden Anzeichen sensibilisieren.

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