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Weltraumtechnologie made in Liechtenstein?

Prof. Dr. Oliver Ulrich im Technopark Liechtenstein
Werbung im Landesspiegel

Wenn man von Weltraumforschung liest, denkt man vermutlich nicht zuerst an Liechtenstein. Aber auch bei uns gibt es Unternehmen, die sich mit der Space Economy auseinandersetzen und versuchen den Weltraum als Wirtschaftsraum nutzbar zu machen.

Eines davon ist die Star Sailors AG, die ihren Sitz im Technopark Liechtenstein hat. Ihr Verwaltungsratspräsident Prof. Oliver Ulrich hat gestern in einem spannenden Vortrag einen Einblick gewährt und die praktischen Anwendungsfälle vorgestellt.

Weltraumforschung ist lange keine Grundlagenforschung mehr.  

Die Weltraumwirtschaft hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Einer der Hauptgründe dafür ist der stark gesunkene Preis für Raketenstarts. Vor 20 Jahren kostete es etwa 55.000 CHF pro Kilo, um etwas in den Weltraum zu bringen. Heute ist der Preis auf weniger als 2.000 CHF pro Kilo gesunken. Dies hat die wirtschaftliche Nutzung des Weltraums für viele Unternehmen und Branchen sehr attraktiv gemacht.

Ein Bereich, in dem die Weltraumwirtschaft bereits eingesetzt wird, ist die Pharmaindustrie. Bisher waren präklinische Studien auf Tierversuche angewiesen. Doch Tierversuche sind nicht 1:1 mit menschlichen Verhältnissen vergleichbar. Glücklicherweise kann man nun 2-dimensionales menschliches Gewebe leicht aus Stammzellen züchten. Allerdings ist auch dieses Verfahren nicht zu 100% vergleichbar mit echtem Gewebe.

«Die Produktion im Weltall wird in den nächsten Jahren enorm zunehmen»

Prof. Dr. Oliver Ulrich, Star Sailors

Hier kommt die Weltraumwirtschaft ins Spiel. In der Schwerelosigkeit des Weltalls wächst dreidimensionales Gewebe besser als auf der Erde. Auf der Erde bricht die Struktur des Gewebes aufgrund der Schwerkraft oft zusammen. Im Weltraum kann dies vermieden werden, und so kann man beispielsweise Lebergewebe züchten. Lebertoxizität ist einer der häufigsten Gründe, warum Medikamente in späten klinischen Studien scheitern. Durch diese Methode kann die Toxizität bereits in der ersten Phase getestet werden. Der Vorteil ist, dass das Gewebe nicht mehr kostet als die herkömmlichen Tierversuche, wie Prof. Ulrich erklärt.

Ein weiterer Bereich, in dem die Weltraumwirtschaft vielversprechend ist, ist der Abbau von Ressourcen im Weltraum. Es gibt eine Menge wertvoller Materialien im Weltraum, darunter Edelmetalle und Wasser. Der Abbau dieser Ressourcen könnte nicht nur die Kosten für die Raumfahrt senken, sondern auch die Kosten für die Erde senken, indem sie die Knappheit einiger Ressourcen lindert.

Es gibt jedoch auch einige Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, um die Weltraumwirtschaft erfolgreich zu machen. Dazu gehört die Schaffung von robusten und zuverlässigen Raumfahrzeugen sowie die Erschliessung neuer Technologien, um den Betrieb im Weltraum zu ermöglichen.

Prof. Ulrich ist der Überzeugung, dass jetzt der beste Zeitpunkt ist und die Weltraumwirtschaft bald sehr profitabel wird. 

Space Economy muss Spass machen

Damit die Space Economy in der breiten Öffentlichkeit besser verstanden wird, braucht es auch Produkte, die näher am Konsumenten sind, als Biotechnologie. Darum hat Star Sailors das erste kommerzielle Produkt in Vorbereitung: Space Gin – den ersten Gin aus dem Weltall, der für jeden zu kaufen sein wird. Natürlich in sehr limitierten Auflagen.

Fotos vom Event

Weltraumgesetz in Liechtenstein in Planung

Neben Oliver Ulrich sprach auch Markus Skarohlid auf dem Technopark Event. Skarohlid ist beim Amt für Volkswirtschaft unter anderem für das Weltraumgesetz zuständig, das dieses Jahr im Landtag beschlossen werden soll.

Den ausführlichen Bericht zu seinem Vortrag lesen Sie morgen im Landesspiegel.

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