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Kunstmuseum zeigt Olesen und Isou im Dialog

Ausstellungsansicht Henrik Olesen und Isidore Isou.

Im Kunstmuseum Liechtenstein trifft ab seit dieser Woche aktuelle Konzeptkunst auf radikale Sprachkunst: Die Ausstellung Demons Are Tearing Me Apart bringt Werke von Henrik Olesen in Austausch mit Arbeiten von Isidore Isou.

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Henrik Olesen lebt in Berlin und hinterfragt in seiner Kunst gesellschaftliche Normen. Er beschäftigt sich mit Themen wie Körper, Sexualität, Sprache und Macht. Für die Ausstellung schuf er mehr als zehn neue Arbeiten, in denen er auf Isous Ideen reagiert. Isidore Isou, der 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, gründete 1946 in Paris den Lettrismus. Diese Bewegung stellte den einzelnen Buchstaben ins Zentrum – als kleinstes, unverfälschtes Element der Sprache.

Olesen und Isou verbindet das Ziel, starre Denkweisen aufzubrechen. Beide zeigen, dass Sprache, Identität und Kultur ständig im Wandel sind. Olesen greift in seinen neuen Werken Isous Bildsprache auf, etwa in Farbwahl, Formaten und der Verwendung von Zeichen und Text. Der Ausstellungstitel Demons Are Tearing Me Apart bezieht sich auf eine Erzählung Isous von 1969 – ein bewusst vager Hinweis auf die ambivalente Beziehung zwischen beiden Künstlern.

Zentrale Werkgruppen Olesens sind die „Organ Paintings“ und die „Boxen“. In den „Organ Paintings“ schafft er körperhafte Formen aus dicken Lackschichten, oft ergänzt durch handgeschriebene Notizen oder bearbeitete Alltagsobjekte. Die Boxen, seit 2018 entstanden, zeigen Texte, Fotos und Bilder – oft als Hommage an Persönlichkeiten, die gesellschaftliche Tabus brachen.

Olesens Werke stellen Fragen nach Sichtbarkeit, Ausgrenzung und Queerness. Dabei verbindet er künstlerische Recherche mit politischem Anspruch. Im Kunstlichtsaal treffen seine Arbeiten nun auf sechs Werke Isous aus der Museumssammlung – einst gestiftet vom Liechtensteiner Verleger Robert Altmann.

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