Startseite Inland Wie können wir die Mobilitätsbedürfnisse 2050 befriedigen?

Wie können wir die Mobilitätsbedürfnisse 2050 befriedigen?

Regierungsrat Daniel Oehry

Am Dienstag hat die Regierung beschlossen, die zweite Projektphase des Konzepts «Raum und Mobilität 2050» in Angriff zu nehmen. Hierfür wurden die Projektorganisation festgelegt und die Projektgremien definiert. Heute präsentierte Regierungsrat Daniel Oehry gemeinsam mit Marion Spirig, Leiterin des Amts für Hochbau und Raumplanung die Ergebnisse der Öffentlichkeit.

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Begonnen hat der Prozess mit einem Postulat, das parteiübergreifend 2022 im Landtag eingebracht wurde. Mobilitätsherausforderungen sollten gelöst werden, die Verkehrsinfrastruktur sollte optimiert und die Erreichbarkeit für Fussgänger und Radfahrer verbessert werden.

«Wenn wir von 2050 sprechen, reden wir von über 50’000 Arbeitsplätzen»

Daniel Oehry

Welche Ziele muss ein Raumplanungskonzept erfüllen?

An oberste Stelle steht die Erreichbarkeit, sowohl von Arbeitsplätzen als auch von Einkaufs- und Freizeiteinrichtungen. Wichtig ist dabei die Grundlage der Lebensräume. Dazu gehört die Sicherung der landwirtschaftlichen Flächen.

Extremszenarien sollten nicht ausser Acht gelassen werden, erklärte Spirig. «Damit diese verrückten Gedanken durchgedacht werden können». Die Strukturen, die dafür möglich wären, wurden auf hoher Flughöhe angedacht, konnten jedoch nicht genau verortet werden.

Die Umsetzung erfolgt phasenweise, wobei in der nun abgeschlossenen ersten Phase mögliche Stossrichtungen erörtert und beurteilt wurden. Dies sind die weitere Umsetzung des Mobilitätskonzepts 2030, eine aktive Verkehrslenkung und die Prüfung bekannter Vorhaben.

In der nun gestarteten zweiten Phase werden die Gemeinden wieder eingebunden, weitere Mitwirkungsveranstaltungen für die Bevölkerung sind geplant. Zudem werden mehrere Teilmandate – etwa der Forschungsauftrag betreffend die aktive Verkehrslenkung oder der Auftrag für die Erarbeitung eines Konzepts zur Bus-Eigentrassierung wurden erteilt.

Wenn man es schaffe, dass der Bus frei Fahrt hat, sind wir einen grossen Schritt weiter. Ein Bussbevorzugungskonzept mit eigenen Busstrassen könne man nur umsetzten, wenn man genügend Flächen hat.

S-Bahn oder Tram Bahn

Die S-Bahn fährt zwischen Feldkirch und Buchs. Doch man müsse klären, wie man den Takt ausbauen kann. Zudem brauche es eine Lösung für das Oberland. Oehry verweist auf eine bereits existierende Studie. Doch gäbe es auch andere Ideen, die geprüft werden müssen. «Wo könnte das Netz sein«, sagte Oehry.

Auch die Hochbahn oder die Magnetbahn wurden von der Projektgruppe offen gelassen. Dies jedoch als Rückfallebene. Dies würde aber gestalterische Fragestellungen aufwerfen, erklärte Oehry.

Es braucht Umfahrungsstrassen

Dass der Verkehr nicht mehr durch die Ortszentren fliessen solle, sei klar. Es sei nicht zielführend, eine zweite Autobahn durch Liechtenstein zu bauen, es gäbe bereits eine gut ausgebaute Autobahn auf der anderen Seite des Rheins.

«Wir wollen keine zweite Autobahn durch Liechtenstein»

Daniel Oehry

Die neuralgischen Punkte seien bekannt: «Engelkreuzung Nendeln oder die Problematik in Schaanwald» Dazu brauche es auch eine intensive Zusammenarbeit mit der Schweiz. «Als Liechtenstein können wir Brücken maximal bis in die Hälfte bauen», so Oehry.

Auswirkungen des Stadttunnels Feldkirch

Auf die Frage nach den Auswirkungen der sogenannten Tunnelspinne in Feldkirch erklärte Regierungsrat Oehry, dass diese zweifellos Einfluss auf den Verkehr in der Region habe. Man gehe von rund 1’000 zusätzlichen Fahrzeugen am Tag aus. Um die Situation zu bewältigen, brauche es ein überregionales Verkehrsmodell. Bislang verfüge jede Region über ihr eigenes Modell – sinnvoll nutzbar werde ein Gesamtkonzept, das grenzüberschreitend für Liechtenstein, Vorarlberg und der Kanton St. Gallen einbindet.

Zur Problematik in Schaanwald stellte Oehry klar, dass hier derzeit noch keine konkreten Lösungen vorlägen. Ein grosser Teil des Verkehrsaufkommens sei auf Pendler zurückzuführen, die zu ihren Arbeitsplätzen fahren. Besonders interessant sei aus Sicht Oehrys der Ansatz, dass Unternehmen gemeinsam versuchen, diese Pendlerströme gezielt zu steuern.

Falls es gelinge, über Mobilitätskonzepte oder Shuttlebusse Lösungen zu finden, könne ein Teil des Wachstums aufgefangen werden – jedoch nicht vollständig. Wie die Lösung konkret aussehen wird, mit einer Umfahrung in Schaanwald oder anders, sei derzeit nicht klar. Aktuell werde geprüft, ob punktuelle Entlastungen möglich seien. Gleichzeitig wies Oehry darauf hin, dass eine lokale Kapazitätserhöhung an anderer Stelle zu neuen Engpässen führen könne. Aus diesem Grund könne derzeit weder eine konkrete Lösung noch ein Zeitplan genannt werden.

Da wir bei den Pressekonferenzen im Regierungsgebäude nicht fotografieren dürfen, zeigt das Foto in diesem Beitrag Regierungsrat Daniel Oehry im Landtag, aufgenommen im Mai 2025.

treppentechnik.li

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