Der Mobilitätsverein Liechtenstein (MOVE-LI) hat heute im Landtag eine Petition für die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Busverkehrs in Liechtenstein überreicht. Karlheinz Ospelt, Präsident des Vereins, übergab das Dokument an Landtagspräsident Manfred Kaufmann im Beisein der Fraktionssprecher.
Die im Juni 2023 gegründete Organisation mit rund 300 Mitgliedern setzt sich für eine Verbesserung des Verkehrsflusses und eine umweltfreundlichere Mobilität im Fürstentum ein. Nach dem Vorbild Luxemburgs fordert der Verein die vollständige Kostenbefreiung für die Nutzung des öffentlichen Busverkehrs.
«Wir möchten mit dem Gratis-ÖV andererseits den Verkehrsfluss verbessern«, erläuterte Ospelt bei der Übergabe. «Da die Busse an Haltestellen weniger Zeit für Bezahlvorgänge benötigen.» Zudem erhofft sich der Verein eine höhere Nutzung des öffentlichen Verkehrs, wenn die finanzielle Hürde wegfällt und spontane Fahrten einfacher werden.
Ein weiteres zentrales Anliegen der Petition ist die Abschaffung der unterschiedlichen Tarifzonen, die laut MOVE-LI zu einer Ungleichbehandlung der Gemeinden führen. «Mit dieser Petition würde auch erreicht, dass wir einen Einheitstarif hätten«, betonte Ospelt.
Der Verein schätzt die Kosten auf Basis der Jahresrechnungen 2022 und 2023 auf etwa 5 Millionen Schweizer Franken an entgangenen Ticket- und Abo-Einnahmen. Diese Summe könnte durch wegfallende Ausgaben für Fahrscheinkontrollen, Ticketsysteme und Verwaltungsaufwand deutlich reduziert werden.
Ospelt verwies auf die bereits bestehenden kostenlosen Ortsbusse in mehreren Gemeinden. Wenn einzelne Gemeinden dies bereits anbieten können, sollte es dem Land mit seinen deutlich höheren Reserven erst recht möglich sein.
«Wir verstehen nicht, was wirklich dagegen sprechen soll.»
Karlheinz Ospelt
Statt zu sagen ‹es geht nicht›, sollte man den Ansatz ändern und fragen: Was kann man machen, damit es geht? Der Verein habe bewusst den Zeitpunkt der ersten Sitzung mit einer neuen Regierung und einem neuen Verkehrsminister gewählt, um «neue Kräfte» für das Anliegen zu gewinnen.
Der Landtagspräsident nahm die Petition entgegen und berstätigte, dass Sie bereits im Mai-Landtag behandelt wird.