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Liechtenstein bietet guten Lebensraum für Libellen

Paul Amann präsentiert Libellenband
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Im Liechtensteinischen Landesmuseum wurde heute Abend der Band Nr. 32 der naturkundlichen Forschung im Fürstentum Liechtenstein der Öffentlichkeit vorgestellt. Mehr als 50 Gäste sind der Einladung gefolgt.

Der Hauptautor des Buches, Paul Amann, präsentierte die wesentlichen Erkenntnisse aus der mehrjährigen Forschungsarbeit. Die Feldstudien begannen im Jahr 2018 und umfassten systematische Erhebungen bis 2021. Dabei wurden insgesamt 12’000 Beobachtungsdaten gesammelt und analysiert. Das Ergebnis: In Liechtenstein konnten 46 Libellenarten nachgewiesen werden, darunter elf neue Arten, die bisher nicht im Land dokumentiert waren. Gleichzeitig mussten vier Arten, die noch vor dem Jahr 2000 vorkamen, als verschwunden verzeichnet werden.

Neue und seltene Arten

Besondere Aufmerksamkeit erhielten die neu nachgewiesenen Arten, darunter die Blauflügel-Prachtlibelle, die Blaue Federlibelle und das Kleine Granatauge. Auch die Kleine Königslibelle konnte an mehreren Standorten nachgewiesen werden. Einzelne Arten, wie die Südliche Binsenjungfer oder die Keilfleck-Mosaikjungfer, wurden bislang nur sporadisch gesichtet und erfordern weitere Beobachtungen.

Verlorene Arten und deren Rückgang

Auf der anderen Seite verzeichnete die Studie den Rückgang von vier Arten, darunter die Fledermausjungfer. Diese Art ist in ganz Europa rückläufig und konnte in Liechtenstein seit 2000 nicht mehr nachgewiesen werden. Experten gehen davon aus, dass Veränderungen in den Gewässerlebensräumen sowie Klimaveränderungen eine Rolle beim Verschwinden bestimmter Arten spielen.

«Libellen haben vom Klimawandel profitiert«, erklärt Amann. Schon der Namensbestandteil «südlich» würde verdeutlichen, dass viele Arten warmes, feuchtes Klima bevorzugen.

Lebensräume und Schutzmassnahmen

Die Untersuchungen verdeutlichen die Vielfalt der Libellenhabitaten in Liechtenstein. Wichtige Lebensräume sind Feuchtgebiete wie der Egelsee, der Binserweiher oder das Schwabbrünngebiet. Hier konnten bis zu 32 verschiedene Libellenarten festgestellt werden. Besonders bedeutend sind revitalisierte Flussabschnitte und naturnahe Stillgewässer, die entscheidend für den Erhalt der Libellenvielfalt sind.

Mit der Veröffentlichung des Bandes Nr. 32 liegt nun eine umfassende Bestandsaufnahme der Libellenfauna in Liechtenstein vor, die als Grundlage für künftige Naturschutzmassnahmen dienen kann. Das Buch kann ab sofort beim Amt für Umwelt kostenlos bezogen werden.

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