Nicht nur in Liechtenstein muss der öffentlich rechtliche Rundfunk erkennen, dass heute nicht mehr Früher ist und sich der veränderten Medienlandschaft und dem geänderten Konsumverhalten anpassen. Der Gemeinschaftssender 3sat, ein Kooperationsprojekt von ORF, SRG, ARD und ZDF, steht vor einer ungewissen Zukunft. In aktuellen Reformplänen der deutschen öffentlich-rechtlichen Senderlandschaft wird vorgeschlagen, die Inhalte von 3sat „teilweise oder vollständig“ in den deutsch-französischen Kultursender Arte zu integrieren. Ziel dieser Reform ist es, die Anzahl der Spartensender drastisch zu reduzieren.
Reform der Rundfunklandschaft
Der Entwurf des sogenannten „Reformstaatsvertrags“ liegt noch bis zum 11. Oktober in einer öffentlichen Begutachtungsphase zur Stellungnahme bereit. Die Entscheidung könnte bei der Konferenz der Ministerpräsidenten vom 23. bis 25. Oktober 2024 fallen. Die endgültige Umsetzung der Reform, die von den Landtagen bestätigt werden muss, wird jedoch frühestens im Spätsommer 2025 erwartet.
Gegründet wurde der Sender 1984 als Gemeinschaftsprojekt von ORF, ZDF und der Schweizer SRG. Der deutsche Sender ARD schloss sich später der Kooperation an. Über die Jahre hat sich 3sat zu einem bedeutenden Sender für Kultur-, Wissenschafts- und Bildungsprogramme entwickelt. Jede Partnerorganisation trägt ihren Anteil zum Programm bei: ARD und ZDF steuern jeweils 32,5 Prozent bei, der ORF 25 Prozent und die SRG zehn Prozent.