Startseite Inland «Strassenschilder der Gerechtigkeit»: Schüler setzen kreative Zeichen in Vaduz

«Strassenschilder der Gerechtigkeit»: Schüler setzen kreative Zeichen in Vaduz

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Kunst trifft Pädagogik unter freiem Himmel

Am geschichtsträchtigen Peter-Kaiser-Platz in Vaduz fand ein Zusammentreffen der Kreativität und Bildung statt. Eine vierte Primarschulklasse sowie eine vierte Oberstufenklasse aus Eschen nahmen am internationalen Kunstprojekt «Strassenschilder der Gerechtigkeit» teil, das vom Jungen Theater Liechtenstein unter der Leitung von Beatrice Brunhart-Risch, Initiant Gaudenz Ambrühl und Virginie Cavassino vom Aha Liechtenstein professionell begleitet wurde.

Von Bandi Koeck

Das Kunstprojekt des deutschen Aktionskünstlers Johannes Volkmann vom Papiertheater Nürnberg widmet sich der Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Acht unterschiedliche Sujets seiner «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit», die sich unterschiedlichen Themen widmen, wie beispielsweise gegen Krieg und Umweltverschmutzung und für Respekt und Gleichstellung, wurden von Kindern und Jugendlichen aus neun Ländern entwickelt. Trotz des nasskalten Wetters wurde der Workshop über die Gesamtdauer draussen abgehalten, beginnend mit Aufwärmübungen, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist der einzelnen Schüler aktivierten. Die Workshopleiter zeigten sich beeindruckt, dass die Kinder und Jugendlichen so intrinsisch motiviert mitmachten.

Während des Workshops hatten die jungen Teilnehmer primär Gelegenheit, die vielfältigen Strassenschilder zu bewundern, die von Kindern aus ganz Europa gestaltet wurden, um Botschaften der Gerechtigkeit zu vermitteln. In kleinen Gruppen inspirierten die Schilder die Schüler zu kreativem Ausdruck. So wählten sie jeweils ein Schild aus und entwickelten dazu kleine theatralische Szenen. Weil es heftig regnete, wurde dankbar Unterschlupf vor dem Regierungsgebäude sowie Landtagsgebäude gesucht und gefunden. Diese Performances wurden anschliessend vor der gesamten Klasse vorgeführt, wobei jedes Stück eine einzigartige Interpretation des gewählten Schildes darstellte.

Künstler Johannes Volkmann (im Bild links) erklärt den interessierten Jugendlichen seine Beweggründe für das Projekt.

Das Projekt gipfelte in einer klasseninternen Abstimmung, bei der entschieden wurde, welches der künstlerisch umgestalteten Verkehrsschilder am besten zur eigenen Schule passen würde. Die 4a Klasse der Oberschule Eschen war sich unisono einig, dass es das blaue ist, auf dem ein grosses Smiley abgebildet ist und darunter steht «RESPEKT». Stolz posierten die Jugendlichen davor und dahinter. Die Lehrkräfte und Schüler diskutierten zudem, wie das Thema Gerechtigkeit im Klassenverband weiterhin behandelt werden könnte. Dieser Workshop demonstrierte eindrucksvoll, wie die Künste in den Dienst der Pädagogik gestellt werden können, um Schülern wichtige soziale Themen näherzubringen und gleichzeitig ihre kreative Entfaltung zu fördern.

Für Elias Elkuch und Finley Frick ist Umweltschutz eine Herzensangelegenheit. Fotos: Bandi Koeck

Hintergrund:

Das Europäische Kunstprojekt macht Station in Liechtenstein 18. April bis 25. September 2024 www.gerechtigkeit.li Das Kunstprojekt „Verkehrsschilder der Gerechtigkeit“ lädt ein zur Auseinandersetzung mit Werten wie Soziale Gerechtigkeit, Respekt und Nachhaltigkeit, und zwar auf spielerische, bildnerische, theatrale und sinnliche Weise. Dabei sollen möglichst viele Bevölkerungsgruppen beteiligt und mit einbezogen werden. Die Verkehrsschilder der Gerechtigkeit sind anlässlich der Gipfelkonferenz für Kinder im Jahr 2021 von Kindern und Jugendlichen aus neun Ländern entwickelt worden. Die acht Symbole für ein friedliches Zusammenleben zeigen verschiedene Aspekte der Gerechtigkeit. Sie sind bereits an unterschiedlichen Orten in Europa gesellschaftliches Thema geworden – und nun sollen sie auch in Liechtenstein Wirkung entfalten und dauerhaft aufgestellt werden. Das Kunstprojekt umfasst öffentliche Kunstinstallationen zu den Schildern begleitet von diversen Veranstaltungen.

Das Ziel jeder Initiative ist es, die Schilder an wirkungsvollen Orten dauerhaft aufzustellen. Vom 6. bis 9. Juni 2024 findet eine Künstlerresidenz als Forumsveranstaltung im Erna Mündle Haus der ASSITEJ Liechtenstein statt, bei der es zum Austausch unter InitiantInnen, KünstlerInnen und Gästen kommt.

Längster Tisch Liechtensteins

Am 25. September 2024 findet vor dem Regierungsgebäude die grosse gemeinsame Abschlussveranstaltung des Projektes statt. Die beteiligten Organisationen zeigen auf, wo sie die Schilder in welchen Zusammenhängen aufgestellt haben. Auf einem 15 Meter langen Tisch wird das Europäische Tischtuch zu sehen sein mit Fotos aller dauerhaft aufgestellten Verkehrsschilder. Das Tischtuch mit sämtlichen europäischen Projekten wird 2025 in Brüssel vor dem Gebäude des Europäischen Parlaments präsentiert.

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