Die französische Regierung hat Pläne angekündigt, in den nächsten Jahren acht weitere Atomkraftwerke zu bauen, zusätzlich zu den bereits geplanten sechs Reaktoren. Dies stellt eine erhebliche Erweiterung der bisherigen Vorhaben dar und wurde heute von der französischen Energieministerin Agnes Pannier-Runacher bekannt gegeben.
Ein aktueller Gesetzesentwurf sieht vor, dass neben den bereits beschlossenen sechs Atomkraftwerken acht weitere Anlagen gebaut werden sollen, die bisher lediglich als «Optionen» von der Regierung diskutiert wurden. Die Ministerin erklärte gegenüber der Zeitung «Tribune Dimanche», dass insgesamt der Bau von 14 Reaktoren in Erwägung gezogen wird.
Diese Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der viele Länder verstärkt auf erneuerbare Energien setzen und sich von der Atomkraft abwenden. Frankreich hat traditionell einen beträchtlichen Anteil seines Energiebedarfs aus Atomkraft gedeckt und steht nun vor der Herausforderung, eine langfristige Energiestrategie zu entwickeln.
Die Energieministerin betonte, dass die zusätzlichen Atomkraftwerke notwendig seien, um die Energieunabhängigkeit des Landes zu gewährleisten und die Klimaziele zu erreichen. Frankreich hat sich verpflichtet, seine CO₂-Emissionen bis 2050 erheblich zu reduzieren, und die Atomkraft wird als ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie betrachtet.
Allerdings stösst diese Entscheidung auf geteilte Meinungen innerhalb der Bevölkerung und politischen Kreisen. Atomkraftgegner argumentieren, dass der Fokus auf erneuerbare Energien die sicherere und nachhaltigere Option sei. Befürworter hingegen betonen die Zuverlässigkeit und Effizienz der Atomkraft, insbesondere im Hinblick auf die stabile Energieversorgung und die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.