Startseite Lifestyle Kreativen Kurzgeschichten zum Thema «Wald» im Rahmen von «Berge lesen» prämiert

Kreativen Kurzgeschichten zum Thema «Wald» im Rahmen von «Berge lesen» prämiert

Berge lesen in der Landesbibliothek

Im Rahmen der Initiative «Berge lesen» der Alpenkonvention fand heute eine bewegende Lesung und Prämierung von fünf herausragenden Kurzgeschichten zum Thema «Wald» statt. Die Veranstaltung wurde von CIPRA International, der Liechtensteinischen Landesbibliothek, der Omni Buchhandlung, dem Skino, dem Literaturhaus und Monika Vogt («Federfux») organisiert und lud Literaturbegeisterte zur feierlichen Zusammenkunft anlässlich des Internationalen Tags der Berge 2023 ein.

Bereits im Vorjahr hatten dieselben Partner einen erfolgreichen Kurzgeschichtenwettbewerb durchgeführt, bei dem die Teilnehmenden einen Blick in die Zukunft des Alpenraums warfen. Dieses Jahr richteten sie ihre kreativen Energien auf das vielseitige Thema Wald. Das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention feierte parallel dazu das neunte «Berge lesen Festival», das die literarische und kulturelle Vielfalt der Alpen hervorhob.

Wälder, so wurde in den einführenden Worten betont, haben im Alpenraum eine facettenreiche Bedeutung. Sie sind nicht nur Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch wichtige Erholungsgebiete für Menschen. Zugleich dienen sie als Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen und Steinschlägen und liefern den wertvollen Rohstoff Holz. Die Rolle der Wälder im Klimaschutz und bei der Anpassung an die Klimakrise wurde ebenfalls unterstrichen, da sie CO2 speichern.

Elias Kindle, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz, präsentierte eindringlich die Bedeutung des Waldes für Liechtenstein anhand einer von KI-Tools generierten Geschichte.

Elias Kindle
Elias Kindle

«In ästhetischen Berggipfeln erstreckte sich ein dichter grüner Wald namens Eldria. Doch dies war kein gewöhnlicher Wald, sondern ein lebendiges Ökosystem, das eine tiefe Verbundenheit unter seinen Bewohnern pflegte. Jedes Blatt, jeder Stein und jeder Wassertropfen trug dazu bei, das Gleichgewicht zu bewahren. Also gefunden haben wir uns als Vertreter von Natur.»

Geschrieben von einem KI-Tool, vorgetragen von Elias Kindle

Die Höhepunkte der Veranstaltung waren zweifellos die Lesungen der prämierten Autoren, die ihre Werke vor einem aufmerksamen Publikum präsentierten:

Monika Jäger aus Mauren: «Im Wald»

Monika Jäger aus Mauren entführte die Zuhörer in die Geschichte «Im Wald». Die Erzählung begann in einem dunklen Wald, in dem die Protagonistin von furchteinflössenden Geräuschen verfolgt wurde, von stachligen Dornenbüschen gehalten und einer unbekannten Hand geführt wurde. Die Suche nach einem Ausweg aus dem Wald führte zu unerwarteten Wendungen, bevor sie von Hund des Försters Franz aus ihrem Traum erweckt wurde, um in einem hellen, wunderschönen Wald aufzuwachen.

Rüdiger Buddruss aus Gamprin: «Die Farben des Waldes»

Rüdiger Buddruss aus Gamprin

Rüdiger Buddruss aus Gamprin erzählte in «Die Farben des Waldes» die faszinierende Geschichte, wie aus einer langen, schönen Fichte ein Instrument wurde, eine perfekte Geige. Im Mittelpunkt stand die Hingabe des Instrumentenbauers, der den Baum und das Holz, das daraus entstand, mit grosser Sorgfalt behandelte. Die Erzählung verdeutlichte die Verbindung zwischen Natur und menschlicher Kunstfertigkeit.

Jolanda Fäh aus Gams: «Der Waldschratt»

Jolanda Fäh aus Gams präsentierte in «Der Waldschratt» eine düstere Seite des Waldes. Die Kurzgeschichte entführte die Zuhörer in eine Welt, in der dunkle Geheimnisse, Verbrechen und schreckliche Geschehnisse im Verborgenen lauerten. Eine eindringliche Erzählung, die die verschiedenen Facetten des Waldes beleuchtete.

Oleg Wisgunow: «Eine Nacht in Vaduz»

Oleg Wisgunow aus Vaduz
Eine Nacht in Vaduz – Oleg Wisgunow aus Vaduz

Oleg Wisgunow stammt aus der Ukraine und lebt seit einem Jahr in Vaduz. In seiner Geschichte «Eine Nacht in Vaduz» erwachten die Lärchen aus einem Gemälde in der Fürstlichen Sammlung zum Leben. Sie entstiegen eines Nachts ihrem Rahmen und trafen bei ihrem Spaziergang durch das Städtle Menschen, deren Leben sie durch ihre Begegnung veränderten. Eine fesselnde Erzählung, die Realität und Fantasie auf beeindruckende Weise miteinander verwebte.

Giulia Bricci aus Mauren: «Das Blatt Papier»

Giulia Bricci aus Mauren
Giulia Bricci aus Mauren

Giulia Bricci aus Mauren, bereits im Vorjahr ausgezeichnet, konnte auch dieses Jahr mit ihrer Kurzgeschichte «Das Blatt Papier» die Jury überzeugen. Die Geschichte erzählte von einer Schreiberin, die vor einem leeren Blatt auf ihrem Schreibtisch sass und darüber nachdachte, welches Leben der Baum, aus dem das Blatt entstanden ist, wohl geführt hatte. Die Erzählung entführte die Zuhörer in ferne Länder, in denen es kalt war, viel Schnee fiel und die Bäume sich gegenseitig beschützten, bis eben dieser Baum zu einem Blatt Papier wurde. Statt etwas darauf zu schreiben, entschied sich die Schreiberin, die Bäume so zu malen, wie sie sich vorgestellt hatte, und das Bild über ihr Bett zu hängen.

Die Vielfalt der Geschichten spiegelte die kreativen, emotionalen und fesselnden Aspekte der alpinen Literatur wider und zeigte eindrucksvoll, wie Autoren unterschiedliche Perspektiven auf den Wald interpretieren können. Das «Berge lesen Festival» und die Initiative «Berge lesen» haben erneut dazu beigetragen, die literarische Landschaft zu bereichern und das Bewusstsein für die Bedeutung der Berge und ihrer Umgebung zu stärken.

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