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Sollen die Landesbetriebe Planetary Health Diet anbieten?

Landtag
Dornröschen

Auf Antrag der Freien Liste wurde im Landtag eine mögliche Einführung der Planetary Health Diet in Landesbetrieben (LLB, Universität Liechtenstein, LAK und andere) diskutiert. Der Vorstoss zielt darauf ab, einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise und zur Förderung der Gesundheit zu leisten. Die Planetary Health Diet basiert auf Empfehlungen, wie wir unsere Ernährung gestalten sollten, um sowohl unsere Gesundheit zu fördern als auch unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern. Diese Ernährungsweise betont den Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln und reduziert den Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten.

Von den Befürwortern argumentiert, dass in der heutigen Zeit, in der Ressourcen begrenzt sind und der Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung darstellt, eine Veränderung unseres Lebensstils und insbesondere unserer Ernährung notwendig ist. Diejenigen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, sind am stärksten von den Auswirkungen betroffen. Es wird betont, dass Untätigkeit oder Verhinderung von Massnahmen zum Klimaschutz Zeichen von Ignoranz gegenüber der Problematik sind.

Allerdings werden auch Bedenken und Herausforderungen hervorgehoben. Karin Zech-Hoop (FBP) äussert Bedenken bezüglich der vorgeschlagenen Änderungen in Bezug auf die Verpflegung in den Kantinen der LLB und der Universität Liechtenstein. Sie betont, dass die Verpflegung in den Kantinen als operatives Geschäft betrachtet werden sollte und nicht in die strategische Ausrichtung einfliessen sollte. Die betroffenen Betriebe haben unterschiedliche Kunden, darunter auch externe Einrichtungen wie das Gefängnis und den Mahlzeitendienst für ältere Menschen. Bereits heute bemühen sich die Kantinen, regionale und biologische Produkte einzukaufen. Zech-Hoop hebt hervor, dass die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Kunden, insbesondere in Bezug auf Gesundheit, Allergien, kulturelle Hintergründe und persönliche Überzeugungen, berücksichtigt werden müssen. Sie argumentiert dafür, den Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Ernährung weitgehend selbst zu bestimmen, solange dies mit ihrer Gesundheit vereinbar ist.

Auch Mario Wohlwend (VU) spricht sich gegen das vorliegende Postulat zur Anpassung der Verpflegungsdienste in staatseigenen Unternehmen an die Planetary Health Diet aus. Er argumentiert, dass eine staatlich verordnete Schonkost im Zusammenhang mit Selbstbestimmung und liberaler Wirtschaft unvereinbar ist. Er betont, dass Überreglementierung oft ungewollte und ungeniessbare Folgen haben kann. Wohlwend betont, dass das Wohl der Gemeinschaft und kommender Generationen über individuelle Interessen gestellt werden sollte. Er sieht das Postulat als bürokratisch an und warnt vor möglichen Bürokratie, Verboten und staatlicher Kontrolle.

Das sagte die Regierung

Regierungschef Daniel Risch äussert Bedenken hinsichtlich des Micromanagements bei der Anpassung der Verpflegungsdienste in staatseigenen Unternehmen an die Planetary Health Diet. Er betont die Notwendigkeit, auf die übergeordnete Verteidigungsstrategie und Flughöhe zu achten, in der Nachhaltigkeit und Ökologie berücksichtigt werden sollen. Risch stellt die Frage nach dem Vertrauen in die Betriebe, ob sie die Veränderungen eigenständig umsetzen können oder ob spezifische Empfehlungen und Vorgaben in ihre Strategien eingebunden werden müssen. Er sieht die Gefahr des Micromanagements und betont, dass dies nicht notwendig sei.

Risch ist skeptisch gegenüber dem vorgelegten Plan zur Umsetzung der Planetary Health Diet in den Kantinen. Er ist der Meinung, dass es bessere und effektivere Lösungen geben könnte. Er äussert Bedenken bezüglich möglicher Einschränkungen des Angebots in den Kantinen und betont, dass die Mitarbeitenden die Freiheit haben sollten, zu wählen, was sie essen möchten, ähnlich wie im Gymnasium. Risch weist darauf hin, dass auch Gesundheitsminister noch Aspekte dazu sagen könnten.

Gesundheitsminister Manuel Frick unterstreicht die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit und betont, dass Ernährung und Bewegung entscheidende Elemente für die Prävention von Gesundheitsproblemen sind. Er weist darauf hin, dass Ernährung auch mit dem Ressourcenbedarf und somit mit Klimaschutz und Biodiversität verbunden ist.

Frick betont die Wichtigkeit der Wahlfreiheit in Bezug auf die Ernährung und lehnt die verpflichtende Einführung der Planetary Health Diet für die Bewohnenden ab. Er sieht die Einführung dieser Diät als nicht verhältnismässig an und weist darauf hin, dass die Bewohnenden bereits heute ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie bestimmte Lebensumstände akzeptieren und umweltfreundliche Entscheidungen treffen.

Abstimmung

Neben den Abgeordneten der FL konnte nur Walter Frick von der VU dem Ansinnen seine Zustimmung geben. Somit wurde die mögliche Anpassung der Eingerstrategie vom Landtag verworfen.

Traktandum 8 - Abstimmung
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