Startseite Inland Liechtensteinische Entwicklungszusammenarbeit wird neu ausgerichtet

Liechtensteinische Entwicklungszusammenarbeit wird neu ausgerichtet

Peter Beck, LED-Stiftungsratspräsident, Regierungsrätin Dominique Hasler
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Aussenministerin Dominique Hasler präsentierte gemeinsam mit Vertretern des Liechtensteinische Entwicklungsdienst (LED) gestern die neue Strategie für die internationale Entwicklungszusammenarbeit. Die Strategie soll die Zusammenarbeit mit anderen Ländern verbessern und die Ziele der Agenda 2030 erreichen. Liechtenstein hat eine lange Tradition in der humanitären Zusammenarbeit und der LED unterstützt seit vielen Jahren Entwicklungsprojekte in 11 Ländern, besonders in den Bereichen Ernährungssicherheit und Bildung.

Das Ziel ist, die Schwerpunkte des LED noch stärker fokussieren und dabei besonders auf die Ziele «Keine Armut», «Kein Hunger» und «Hochwertige Bildung» achten. Der LED wird künftig enger mit dem Amt für Auswärtige Angelegenheiten zusammenarbeiten. Die Schwerpunktländer werden reduziert, um die Zusammenarbeit effektiver zu gestalten. 

Neu werden vom LED neun Länder unterstützt. In den Ländern Senegal, Mali, Burkina Faso, Tansania und Mosambik liegt der Schwerpunkt bei Projekten im Bereich Ernährungssystem und Agrarökologie. In Bolivien, Sambia, Moldau und Kambodscha werden Projekte im Bereich Berufsbildung und Beschäftigungspolitik unterstützt.

LED Stiftungsratspräsident Peter Beck betont, dass in den Ländern, in denen das LED nicht mehr tätig sein wird, wird man nicht einfach von heute auf morgen die Zusammenarbeit abbrechen. «Alle Projekte werden sauber abgeschlossen», betont er.

Was sind die Gründe für die neue Strategie?

Beim Ausbruch des Kriegs in der Ukraine war klar, dass die Auswirkungen auf die humanitäre Situation in der Umgebung hat. Durch den Wegfall von Getreidelieferungen von der Ukraine nach Afrika verschärfte sich auch die Lebensmittelversorgung in vielen afrikanischen Ländern. Für Liechtenstein war klar, dass in dieser Situation die Unterstützung erhöht werden muss. Aber dies dürfe nicht auf Kosten der anderen Ländern gehen, war für die Aussenministerin klar.

Welche Gesichtspunkte waren entscheidend?

Schätzungen zufolge, sind 339 Mio. Menschen auf der Welt auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das ist jeder 20. Mensch. Ein kleines Land wie Liechtenstein kann das nicht alleine lösen. Darum ist es wichtig, einerseits fokussiert und andererseits im starken Netzwerk mit Partnern zu arbeiten. Das sind andere Geberländer, aber auch NGOs.

«Nur dann, wenn sich die Politik in einem Land klar ist, was wir machen, kann Entwicklungszusammenarbeit funktionieren».

Aussenministerin Dominique Hasler

Voraussetzung für die die Unterstützung von Projekten in einem Land sind einerseits das politische Umfeld: die Regierung muss offen für Reformen und aktiv an der Vernetzung interessiert sein. Andererseits gibt es physische Kriterien wie die Präsenzmöglichkeiten des LED, die logistische Machbarkeit und die Sicherheit der Mitarbeiter vor Ort.

Wie ist das LED aufgestellt?

Aktuell verfügt der LED übre ein Budget von rund 17. Mio und 7 Mitarbeitern in Schaan und im Ausland. Angestrebt wird eine physische Präsenz in allen Partnerländern. Wie genau, das wird noch evaluiert. Es könnte z.B. ein Büro für mehrere Länder in Westafrika geben.

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