Startseite Sport Goldenes Lorbeerblatt für Johannes Wohlwend und Silfriede Marxer

Goldenes Lorbeerblatt für Johannes Wohlwend und Silfriede Marxer

Die Regierung hat heute Abend das Goldene Lorbeerblatt an zwei prägende Persönlichkeiten des Sports verliehen: den früheren Judoka Johannes Wohlwend und die langjährige Funktionärin Silfriede Marxer. Regierungschefin Brigitte Haas und Sportminister Hubert Büchel würdigten die ausserordentlichen Leistungen der beiden Geehrten.

Die Auszeichnung gilt als höchste sportliche Ehrung des Landes und wird alle zwei Jahre vergeben. Sie richtet sich an Menschen, die den Sport in Liechtenstein über Jahrzehnte prägen.

Olympiateilnehmer mit Bestleistung

Johannes Wohlwend startete 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul bei den Olympischen Spielen. Der Judoka erkämpfte in der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm den 9. und später den 7. Rang. Damit erzielte er das beste Resultat eines liechtensteinischen Athleten bei Sommerspielen überhaupt.

Wohlwend gewann drei Medaillen bei Kleinstaatenspielen und holte mehrere Landesmeistertitel. Seine sportliche Laufbahn begann 1973, als Hans-Joachim Schäger für den neugegründeten Judo-Club Sakura Nachwuchs suchte.

Den Durchbruch schaffte Wohlwend mit 15 Jahren. Er kämpfte fortan in der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm und qualifizierte sich 1984 beim letzten Turnier in England für die Olympischen Spiele in Los Angeles. Dort besiegte er den amtierenden Ozeanienmeister und schrieb damit liechtensteinische Olympiageschichte.

1985 holte er bei den Kleinstaatenspielen in San Marino Bronze. Sein Arbeitgeber Hilti ermöglichte ihm 1986, sein Arbeitspensum zu reduzieren. So konnte er sich intensiver auf die Spiele in Seoul vorbereiten. 1987 gewann er in Monaco Silber bei den Kleinstaatenspielen.

Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul verlor Wohlwend zunächst gegen den späteren Bronzemedaillengewinner aus der DDR. Danach besiegte er den afrikanischen Meister aus Angola. Den letzten Olympiakampf verlor er gegen den Westdeutschen. Der 7. Rang bleibt zusammen mit Martin Frommelt die beste olympische Platzierung Liechtensteins bei Sommerspielen.

Funktionär mit Weitblick

Nach seiner aktiven Karriere prägte Wohlwend den liechtensteinischen Sport als Funktionär. Er leitete zwölf Jahre lang das Nationale Olympische Komitee und trägt heute den Titel Ehrenmitglied des Liechtenstein Olympic Committee. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied der Liechtenstein Olympians Association organisierte er die LieGames sowie European Youth Olympic Festivals in Liechtenstein.

50 Jahre im Dienst des Sports

Silfriede Marxer engagiert sich seit 50 Jahren für den Sport. Sie amtierte als Präsidentin, Finanzchefin und Vorstandsmitglied beim Turnverein Eschen-Mauren. Fast ebenso lange gehörte sie der Betriebskommission des Sportparks Eschen-Mauren an.

Als Kampfrichterin prägte Marxer die Leichtathletik seit bald 50 Jahren. Sie bildete Kampfrichter aus und richtete im Rollstuhlsport. Im Vorstand des Leichtathletikverbands Liechtenstein setzte sie sich für den Nachwuchs ein.

Marxer wirkte weit über die Landesgrenzen hinaus. Sie vertrat Liechtenstein beim St. Gallischen und Appenzellischen Leichtathletikverband sowie bei der Internationalen Bodensee Leichtathletik. Dort bekleidete sie Ämter als Ländervertreterin, Schriftführerin und Schatzmeisterin.

Organisatorin zahlreicher Anlässe

Die Liste der von Marxer organisierten Sportveranstaltungen liest sich lang: der Bretschalauf, die Liechtensteinische Crossmeisterschaft, der Internationale Balzner Strassenlauf, das Rheintal Hallen-Meeting und die Liechtensteinische Landesmeisterschaft im Kunstturnen gehören dazu. Sie stand als Erste auf dem Platz und ging als Letzte nach Hause.

Die Förderung von Kindern und Jugendlichen stand für Marxer stets im Mittelpunkt. Sie sorgte dafür, dass Nachwuchswettkämpfe der Schweiz auch in Liechtenstein durchgeführt wurden. Liechtensteiner Klubs konnten so am Schweizer Turnierbetrieb teilnehmen.

Zahlreiche Vereine und Verbände ernannten Marxer zum Ehrenmitglied. Sie erhielt die Auszeichnung als Ehrenamtliche des Jahres 2016 sowie die Nadeln der Internationalen Bodensee Leichtathletik in Silber und Gold. Neben ihrem Engagement im Sport forschte sie zur Dorf- und Familiengeschichte von Eschen-Mauren.

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