Startseite Inland «Nicht so schön, wie wir uns das vorgestellt haben» – Regierung präsentiert Landesvoranschlag 2026

«Nicht so schön, wie wir uns das vorgestellt haben» – Regierung präsentiert Landesvoranschlag 2026

Keine Sparpakete, aber auch kein Spielraum für grosse neue Ausgaben: So lässt sich die Finanzplanung der Regierung für die Jahre 2026 bis 2029 zusammenfassen. Regierungschefin Brigitte Haas und Andreas Gritsch, Leiter des Amts für Finanzen heute präsentierten in Vaduz den Landesvoranschlag 2026 und betonten dabei vor allem Stabilität.

„Das Ziel der Regierung war und ist Stabilität“, betonte Haas. Der Wegfall des ausserordentlichen Aufwands aus dem Jahr 2025 – insbesondere der Beitrag an die Stiftung Personalvorsorge Liechtenstein – führe im kommenden Jahr zu einer deutlichen Entlastung. Damit könne der Staatshaushalt stabilisiert werden, ohne auf Sparpakete zurückgreifen zu müssen.

Rechnung 2025 besser als erwartet

Für das laufende Jahr wird laut Gritsch ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Die mutmassliche Rechnung 2025 geht von einem betrieblichen Ertrag in Höhe von 994 Millionen Franken und einem betrieblichen Aufwand von 1,032 Milliarden Franken aus. Dank eines soliden Finanzergebnisses wird insgesamt nur ein geringer Verlust von rund einer Million Franken erwartet – und damit ein besseres Resultat als ursprünglich budgetiert.

Überschuss im Voranschlag 2026

Für 2026 rechnet die Regierung mit einem Gewinn von rund 40 Millionen Franken. Der betriebliche Ertrag soll bei 993 Millionen, der Aufwand bei 1,074 Milliarden Franken liegen. Die Differenz werde insbesondere durch das Finanzergebnis von 121 Millionen Franken aufgefangen.

Auf der Ertragsseite stechen vor allem höhere Einnahmen aus der Ertragssteuer juristischer Personen hervor (+31 Mio.), während Rückgänge bei den Geldspielabgaben (–13 Mio.) und der Mehrwertsteuer (–5 Mio.) erwartet werden. Auf der Ausgabenseite erhöhen sich insbesondere die Beitragsleistungen (+9 Mio.) sowie der Personalaufwand (+4 Mio.), unter anderem durch die geplante Lohnanpassung im Schulbereich.

Investitionen auf hohem Niveau

Die Bruttoinvestitionen bleiben mit 134 Millionen Franken auf Rekordhöhe. Schwerpunkte sind der Neubau des Schulzentrums Unterland II sowie die Umnutzung des Post- und Verwaltungsgebäudes für die Landesbibliothek. Auch Projekte im Bereich Hoch- und Tiefbau sowie Investitionen in Digitalisierung sind vorgesehen. Trotz des hohen Investitionsvolumens rechnet die Gesamtrechnung mit einem vergleichsweise geringen Mittelabfluss von 22 Millionen Franken.

Finanzplanung 2026–2029

Mittelfristige Fianzplanung

Die mittelfristige Finanzplanung geht von stabilen Ergebnissen aus. Zwar übersteigen die betrieblichen Aufwendungen die Erträge, doch durch das Finanzergebnis können jährlich Überschüsse zwischen 18 und 40 Millionen Franken erzielt werden. Insgesamt wird bis 2029 mit einer kumulierten Mittelzunahme von rund 3 Millionen Franken gerechnet.
Die staatlichen Reserven – der sogenannte Deckungsüberschuss – bewegen sich damit konstant bei rund 3,1 Milliarden Franken.

Fazit der Regierung

„Die prognostizierten Ertragszunahmen können nicht mit den Aufwendungen Schritt halten, der Spielraum für neue dauerhafte Ausgaben bleibt eingeschränkt“, so Haas. Investitionen seien jedoch weiterhin möglich und notwendig. Trotz hoher Unsicherheiten könne der Staatshaushalt stabil gehalten werden.

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