In einer hitzigen Debatte hat der Landtag gestern eine Motion angenommen, die den Weg für eine einfachere Bewilligung effizienter Klimasysteme ebnen soll. Der von den Abgeordneten Sebastian Gassner (FBP) und Lino Nägele (FBP) eingebrachte Antrag zielt darauf ab, den ineffizienten «Wildwuchs» von mobilen Geräten einzudämmen und stattdessen moderne, nachhaltige Lösungen zu fördern. Mit 16 von 25 Stimmen wurde die Motion an die Regierung überwiesen, die nun einen Umsetzungsvorschlag erarbeiten soll.
Kühlung als Notwendigkeit, nicht als Luxus
In seinem Votum betonte Nägele, dass Gebäudekühlung in Anbetracht der steigenden Zahl von Hitzetagen keine Luxusfrage mehr sei, sondern eine Notwendigkeit für Gesundheit, Produktivität und Lebensqualität. Er kritisierte, dass ineffiziente mobile Klimageräte leicht zugänglich seien, während der Einbau moderner und nachhaltiger Systeme durch aufwendige Bewilligungsverfahren erschwert werde.
Ein zentrales Argument der Motionäre ist die Synergie zwischen Kühlung und erneuerbaren Energien. Nägele wies darauf hin, dass Klimaanlagen genau dann am meisten Energie verbrauchen, wenn Photovoltaik-Anlagen (PV) am meisten Strom produzieren – eine perfekte Gelegenheit, überschüssigen Solarstrom sinnvoll zu nutzen.
Kritische Stimmen und offene Fragen
Trotz der grundsätzlichen Zustimmung zur Zielsetzung gab es auch erhebliche Vorbehalte. Abgeordnete Manuela Haldner-Schierscher (FL) monierte, die Motion sei zu technokratisch und ignoriere soziale Aspekte wie die „Sommer-Energiearmut“ und das Problem der Hitzeinseln in dicht besiedelten Gebieten. Sie schlug vor, den Antrag in ein Postulat umzuwandeln, um eine umfassendere, gesamtgesellschaftliche Strategie zu entwickeln.
Auch Dietmar Hasler (VU) äusserte Bedenken bezüglich eines möglichen unnötig hohen Energieverbrauchs durch fest installierte Anlagen und fragte nach der Regelung für schlecht isolierte Gebäude. Dagmar Bühler-Nigsch (VU) hingegen kritisierte die Motion als „dünn“ und ohne konkrete Fakten. Sie erinnerte zudem daran, dass eine PV-Pflicht und neue Gebäuderichtlinien erst kürzlich vom Volk abgelehnt wurden.
Liberalisierung mit Augenmass
Mehrere Abgeordnete stimmten der Motion zwar zu, forderten jedoch eine präzisere Ausarbeitung. Martin Seger wies auf fehlende Vorgaben zum lokalen Strom und zur Einbeziehung von Wärmepumpen hin, während Roger Schädler (VU) betonte, dass eine Liberalisierung nur für energieeffiziente Geräte gelten dürfe.
Sebastian Gassner (FBP) verteidigte die bewusste Offenheit des Antrags und erklärte, dies gebe der Regierung den notwendigen Spielraum, um die besten technischen und rechtlichen Lösungen zu finden. Die Regierung ist nun am Zug, einen Vorschlag zur Umsetzung des Beschlusses zu präsentieren.
 
			        