Liechtenstein hat sich im aktuellen Pressefreiheitsindex von Reporter ohne Grenzen (RSF) etwas verbessert und belegt 2025 den 12. Platz von 180 Ländern. Damit rückt das Land im Vergleich zum Vorjahr drei Plätze nach vorne. Mit einem Gesamtwert von 83,42 Punkten gehört Liechtenstein weiterhin zu den Ländern mit einer hohen Pressefreiheit, auch wenn Herausforderungen bleiben.
Besonders positiv fällt die Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich auf: Liechtenstein konnte hier von Platz 31 auf Platz 18 vorrücken, was einem Anstieg um 13 Plätze entspricht. Der entsprechende Wert stieg auf 67,33 Punkte. Damit trotzt das Land einem internationalen Trend, der von einem dramatischen Rückgang der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Medien geprägt ist. Weltweit sank der wirtschaftliche Indikator auf ein historisches Tief, was die Pressefreiheit zunehmend gefährdet.
Auch im legislativen Bereich zeigt sich Liechtenstein mit Platz 5 (Vorjahr: Platz 7) sehr stabil und liegt mit 89,16 Punkten deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Ähnlich positiv ist die Lage beim sozialen Indikator (Platz 10) und der Sicherheit (Platz 3). Lediglich im politischen Umfeld rutschte Liechtenstein leicht von Platz 12 auf Platz 18 ab; dennoch bleibt der Wert mit 80,23 Punkten im internationalen Vergleich hoch.
Globale Herausforderungen trüben das Bild
Während Liechtenstein Fortschritte verzeichnet, zeigt der weltweite Trend ein anderes Bild. „Die wirtschaftliche Fragilität ist heute eine der grössten Bedrohungen für die Pressefreiheit“, warnt RSF im aktuellen Bericht. Physische Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten seien zwar die sichtbarste Form der Unterdrückung, doch die wirtschaftlichen Zwänge wirkten oft subtiler und langfristiger.
Im internationalen Vergleich behaupten sich die nordischen Länder weiterhin an der Spitze: Norwegen führt den Index mit 92,31 Punkten an, gefolgt von Estland und den Niederlanden. Die Schweiz liegt mit Rang 9 knapp vor Liechtenstein.