Startseite Inland Mehr Solarenergie für Liechtenstein – aber mit Rücksicht auf Natur und Landschaft

Mehr Solarenergie für Liechtenstein – aber mit Rücksicht auf Natur und Landschaft

PV-Anlage bei DMG Mori in Winterthur

Die Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz (LGU) und die Solargenossenschaft Liechtenstein (SGL) haben ein gemeinsames Positionspapier zur Nutzung der Solarenergie veröffentlicht. Darin betonen sie die Bedeutung der Sonnenenergie für die Energiewende, mahnen aber auch zur Rücksichtnahme auf Biodiversität und Landschaft.

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Der Übergang zu erneuerbaren Energien ist für den Klimaschutz essenziell, doch mit dem steigenden Strombedarf – besonders in den Bereichen Verkehr und Heizung – wächst auch die Herausforderung, genügend umweltfreundlichen Strom bereitzustellen. Die LGU und die SGL setzen sich daher für eine möglichst umfassende, aber gleichzeitig umweltverträgliche Nutzung der Solarenergie ein.

Photovoltaik vorrangig im Siedlungsgebiet

Die beiden Organisationen sind sich einig, dass Photovoltaik (PV) und solarthermische Anlagen vorzugsweise in bereits bebauten Gebieten genutzt werden sollten. Besonders gross sei das Potenzial auf Dächern, Fassaden und Infrastrukturen wie Lärmschutzwänden oder Parkplätzen. Gleichzeitig betonen sie, dass der Flickenteppich an Vorschriften in den Gemeinden oft hinderlich sei. Einheitliche landesweite Regelungen seien notwendig, um den Ausbau zu erleichtern.

Freiflächen-PV nur unter strengen Auflagen

Während Photovoltaik auf Gebäuden weitgehend akzeptiert ist, sehen LGU und SGL bei Freiflächenanlagen grössere Herausforderungen. Diese können wertvolle Landschaften und Biodiversitätsflächen beeinträchtigen. Deshalb plädieren sie für eine sorgfältige Standortwahl, insbesondere bei alpinen PV-Anlagen. Diese sollten nur in der Nähe bestehender Infrastrukturen entstehen und nach Ablauf ihrer Lebensdauer vollständig zurückgebaut werden.

Agri-PV als mögliche Ergänzung

Auch die Kombination von Landwirtschaft und Solarenergie – sogenannte Agri-PV – wird im Positionspapier behandelt. Dabei soll sichergestellt werden, dass die Nahrungsmittelproduktion nicht eingeschränkt wird. Agri-PV sei dort sinnvoll, wo sie den landwirtschaftlichen Ertrag steigern kann und das Landschaftsbild nicht übermässig beeinträchtigt.

Beteiligung der Bevölkerung entscheidend

Die LGU und die SGL betonen, dass die Energiewende nur mit Unterstützung der Bevölkerung gelingen kann. Transparente Entscheidungsprozesse und Partizipationsmöglichkeiten seien daher essenziell.

Das Positionspapier dient als Grundlage für die zukünftige Diskussion über den Ausbau der Solarenergie in Liechtenstein. Die beiden Organisationen hoffen auf eine breite Debatte und eine nachhaltige Umsetzung der Energiewende.

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