Die G7-Aussenminister haben bei einem Treffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz ihre anhaltende Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Das einstündige Treffen der führenden demokratischen Industrienationen, an dem auch der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha teilnahm, dauerte etwa eine Stunde. Im Anschluss daran stellte sich die kanadische Aussenministerin Mélanie Joly den Fragen der Journalisten.
Zu möglichen Friedensgespräche für die Ukraine bekräftigte die Aussenministerin die Notwendigkeit einer ukrainischen Beteiligung: «Es war für uns alle klar, dass wir sicherstellen müssen, dass die ukrainischen Stimmen am Verhandlungstisch sind, ebenso wie Europa und Kanada.» Eine von Donald Trump ins Spiel gebrachte Wiederaufnahme Russlands in die G7 nicht diskutiert worden. «Das wird auf keinen Fall passieren«, betonte die Ministerin, die als Vertreterin des diesjährigen G7-Vorsitzlandes Kanada sprach.
Die Minister diskutierten auch die Lage im Nahen Osten und begrüssten die jüngste Freilassung von drei Geiseln. Die G7 unterstützen die Bemühungen Ägyptens, Katars und der USA um einen dauerhaften Waffenstillstand. Positive Entwicklungen wurden auch im Libanon vermerkt, wo mit der Wahl von Präsident Joseph Aoun und der Ernennung von Nawaf Salam zum Premierminister eine neue Regierung gebildet wurde.
Auf die Frage nach dem amerikanischen Engagement in Europa verwies Joly auf die Notwendigkeit erhöhter Verteidigungsausgaben aller Partner. Besondere Aufmerksamkeit widmete sie der Arktis, wo die zunehmende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und China neue Herausforderungen schafft. Kanada plant daher erhebliche Investitionen in seine arktischen Verteidigungsfähigkeiten, darunter neue U-Boote, Patrouillenschiffe und Eisbrecher.
Das Treffen ist erste internationale Auftritt des neuen US-Aussenministers Marco Rubio und der neuen EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas in der G7-Runde. Trotz der kurzen Dauer von nur einer Stunde gelang es den Ministern, eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden, die ihre Einigkeit in zentralen geopolitischen Fragen unterstreicht.