Der Konflikt zwischen der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair und der spanischen Regierung spitzt sich zu. Ryanair-Chef Michael O’Leary griff Spaniens Verbraucherschutzminister Pablo Bustinduy scharf an und nannte ihn einen „verrückten Kommunisten“.
Bustinduy reagierte umgehend. Er betonte, dass er sich von „Druck, Erpressung und Beleidigungen“ durch Grosskonzerne nicht einschüchtern lasse, egal wie mächtig sie seien.
Strafe wegen Handgepäckgebühren
Auslöser des Streits ist eine hohe Strafe gegen fünf Billigfluggesellschaften. Die spanischen Behörden verhängten Bussgelder wegen unzulässiger Gebühren für Handgepäck. Ryanair soll mit 107 Millionen Euro den grössten Anteil zahlen. Bustinduy erklärte dazu, die Entscheidung zeige, dass kein Unternehmen „über dem Gesetz“ stehe.
Ryanair reagierte mit Gegenmassnahmen. Die Airline kündigte an, auf sieben Flugstrecken in Spanien 800’000 Sitzplätze zu streichen. Als Grund nannte sie exzessive Gebühren an spanischen Flughäfen. Auch in Deutschland nahm Ryanair aus ähnlichen Gründen Flüge aus dem Programm. Dem spanischen Flughafenbetreiber AENA warf das Unternehmen vor, staatliche Vorgaben zu missachten.
AENA konterte scharf. Man fordere Ryanair auf, sich zu beruhigen. Die Geschäfts- und Kommunikationsstrategie der Airline sei „notorisch unehrlich, aggressiv und bedrohlich“. Das Verhalten Ryanairs grenze an Erpressung. Die Flughafengebühren in Spanien gehörten zu den niedrigsten in Europa. Ryanair versuche dennoch, kostenlose Nutzung durchzusetzen.