In einer lebhaften Diskussion trafen sich die Parteipräsidenten Thomas Zwiefelhofer (VU), Alexander Batliner (FBP), Manuela Haldner-Schierscher (Freie Liste) und Thomas Rehak (DpL) im Brauhaus, um über aktuelle Themen, die das Land bewegen, zu debattieren. Die bevorstehenden Wahlen werfen ihre Schatten voraus, und die Parteiführer nutzten die Gelegenheit, ihre Standpunkte klar zu machen.
Casinos und Staatshaushalt
Das erste Thema war die finanzielle Lage der Casinos in Liechtenstein. Der Umsatzrückgang von 85% durch den Sperrlistenaustausch mit der Schweiz sorgt für Diskussionen. Zwiefelhofer zeigte sich besorgt über die möglichen 40 Millionen Franken weniger Steuereinnahmen und betonte die Notwendigkeit, neue Einnahmequellen zu finden. Rehak hingegen sieht Sparpotenzial im Staatshaushalt und lehnt Steuererhöhungen ab. Batliner fordert Gespräche mit der Casino-Branche, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und Arbeitsplätze zu sichern.
Wirtschaftswachstum und Fachkräftemangel
Die Diskussion um das Wirtschaftswachstum und den Fachkräftemangel war ebenfalls ein heisses Eisen. Während Zwiefelhofer die Bedeutung einer starken Wirtschaft betonte, warnte Haldner-Schierscher vor den Grenzen des Wachstums und forderte eine Balance zwischen Wirtschaft und Umwelt. Rehak hob die Notwendigkeit hervor, die Verkehrsinfrastruktur auszubauen, um das Wachstum zu unterstützen.
Verkehr und Mobilität
Der Verkehr stellte einen weiteren Schwerpunkt der Debatte dar. Haldner-Schierscher von der Freien Liste forderte eine Mobilitätswende, die den öffentlichen Verkehr und den Radverkehr in den Vordergrund stellt. Rehak betonte die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur für das Wirtschaftswachstum und die Notwendigkeit, diese auszubauen. Zwiefelhofer und Batliner stimmten zu, dass der Verkehr ein zentrales Thema sei, das eng mit dem Wirtschaftswachstum verknüpft ist.
Energiepolitik und Klimaziele
Beim Thema Energiepolitik und Klimaziele zeigte sich die Freie Liste ambitioniert. Haldner-Schierscher plädierte für mehr Nachhaltigkeit und eine Reduktion des Energieverbrauchs. Rehak forderte konkrete Massnahmen zur Erhöhung der Eigenversorgung, während Zwiefelhofer auf regionale Kooperationen setzte. Batliner betonte die Bedeutung eines Energiemixes und die Förderung von Innovationen.
Radio L und Medienfinanzierung
Zum Abschluss der Diskussion ging es um die Finanzierung des Radio L. Zwiefelhofer hält 4 Millionen Franken pro Jahr für zu hoch, während Rehak 2 Millionen für sinnvoll erachtet, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Batliner bedauert den Volksentscheid, glaubt aber an die Möglichkeit, ein privates Radio mit zwei Millionen oder etwas mehr zu finanzieren.
Die Debatte zeigte die unterschiedlichen Ansätze der Parteien, aber auch den gemeinsamen Willen, Liechtenstein zukunftsfähig zu gestalten. Die Wählerinnen und Wähler dürfen gespannt sein, welche Ideen sich durchsetzen werden.