Bildungsministerin Dominique Hasler und Bildungsexpertin Kristina Budimir stellten heute den mit Spannung erwarteten Bildungsbericht Liechtenstein 2024 vor. Der Bericht wurde vom Liechtenstein Institut erstellt, um aufzuzeigen, wo das Schulsystem im internationalen Vergleich steht und wo es Verbesserungspotential gibt. «Der Bericht ermöglicht eine faktenbasierte Diskussion über das Bildungssystem«, sagte Hasler.
Die Ergebnisse zeigen, dass Liechtensteins Bildungssystem eine durchwegs hohe Qualität aufweist. Besonders erfreulich ist, dass die Quote der Direktübertritte von der Sekundarstufe I in eine zertifizierte Ausbildung der Sekundarstufe II seit 2014 kontinuierlich gestiegen ist und im Sommer 2022 89 % erreichte. Damit liegt Liechtenstein deutlich über dem Schweizer Durchschnitt.
Dennoch zeigen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, insbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik, niedrigere Leistungsergebnisse, was auf sprachliche Barrieren zurückzuführen ist. Auch die Tertiärbildungsquote in Liechtenstein ist mit 38,1 % vergleichsweise hoch, wenn auch niedriger als in der Schweiz.
Der Bericht soll auch dem Landtag vorgelegt werden, damit er die Möglichkeit hat, darüber zu diskutieren. Dies soll mit einem Bericht und Antrag ermöglicht werden.
Bildung während der Pandemie
Ein Schwerpunkt des Berichts lag auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie. «Dank unserer guten digitalen Infrastruktur und der kurzen Dauer der Schulschliessungen konnten wir die negativen Folgen für unsere Schülerinnen und Schüler weitgehend begrenzen», so Hasler.
Fokus auf MINT-Fächer
Der zweite Schwerpunkt des Berichts betraf die Entwicklungen im MINT-Bereich. Während der Anteil der MINT-Berufe in der Berufsbildung mit 42% bereits hoch ist, sieht Budimir noch Potenzial im tertiären Bereich. Angesichts der hohen Kompetenzen der Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften könnten der Anteil der MINT-Studiengänge noch gesteigert werden.