Startseite Inland Nicht viel neue Argumente

Nicht viel neue Argumente

Eiskönigin

Bei der zweiten Live-Diskussion zum IWF-Beitritt hörten die Besucher im Wesentlichen ähnliche Argumente, wie bereits bei der ersten Konfrontation in Eschen.

In seinem 10-minütigen Eröffnungsstatement betonte Regierungschef Daniel Risch die Vorteile des Beitritts. Vorsorge und Vorsicht sind dabei für ihn zentral. In Liechtenstein gäbe es keine Zentralbank, die als Lender of last resort auftreten könne. Daum sei der IWF eine Organisation, die im Fall des Falles helfen könne

Die Vertreter der Contra-Seite trugen ihrerseits Argumente vor und kritisierten, dass die USA im IWF das Sagen hätten.

Danach waren die Besucher am Wort. Auch hier gab es viele Fragen, die bereits thematisiert wurden. Ein paar neue Aspekte waren aber dabei.

Heftig diskutiert wurde die Frage, wie hoch die Zinsen wären, wenn Liechtenstein einen Kredit beim IWF beziehen würde. Das könne im Voraus nicht genau beantwortet werden, aber in so einem Fall sei Liechtenstein am Boden. Die Regierung würde einen Kredit dort aufnehmen, wo die Konditionen am besten wären – wenn das beim IWF der Fall sei, dann würde man es dort aufnehmen. Die Alternative wäre für Risch, das Land nicht mehr aufzubauen, «Dann leben wir allen in Holzhütten«.

Wie ein solcher Kredit zurückbezahlt werden solle, könne ebenfalls nicht vorhergesagt werden. Das komme darauf an, ob es um einen kurzfristigen Kredit für kurzfristige Liquidität gehe, oder einen langfristigen Kredit für einen Wiederaufbau nach einer Naturkatastrophe.

VU-Generalsekretär Michael Winkler fragte, was denn die Bürger vom IWF in normalen Zeiten haben. Für den Regierungschef sind in diesem Fall die Statistiken und Empfehlungen der Experten nützlich. Es könnten dabei helfen, die Verwaltung weiter zu optimieren, wenn man sieht, was andere Länder besser machen.

Die Frage, wie sie der AHV Liquidität zur Verfügung stellen würden, wenn es einen Frankencrash gäbe, wollte die Contra-Seite nicht wirklich beantworten. Auch auf andere Was-wäre-wenn-Fragen gingen sie nicht ein.

Die wesentlichen Argumente der Gegner liegen in den für sie hohen Kosten. Die Einlage, welche Liechtenstein beim IWF hinterlegen müsse, würde einen jährlichen Währungsverlust bringen. Der Regierungschef kontert mit einem anschaulichen Bild. Wenn die gesamten Finanzreserven des Landes drei Äpfel wären, so wäre das, was Liechtenstein davon entnimmt und beim IWF hinterlegt, ein einziger Apfelkern. Derzeit habe Liechtenstein bereits Reserven in Fremdwährungen und auch diese wären mit einem Währungsrisiko verbunden, so der Regierungschef.

Eine weitere Frage, die gestellt wurde, betraf die Goldreserven. Ein Besucher wollte wissen, wieviel Goldreserven Liechtenstein aktuell habe. Darauf erklärte Risch, dass derzeit keine Reserven in Gold bestehen. Den Grund kenne er nicht. Die Reserven seien aber professionell veranlagt.

Eiskönigin

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