Eine neue Studie des Flossbach von Storch Research Institute offenbart, dass DAX-Konzerne in den vergangenen acht Jahren enorme Summen an staatlichen Subventionen erhalten haben. Laut der Untersuchung beliefen sich die Förderbeträge auf insgesamt 44 Milliarden Euro zwischen 2016 und 2023.
Die Studie, durchgeführt von Philipp Immenkötter, stützt sich auf zwei Hauptquellen: die Geschäftsberichte der DAX-Unternehmen sowie die EU-Beihilfetransparenzdatenbank. Besonders auffällig ist der drastische Anstieg der Subventionen in den letzten Jahren. Während 2016 noch rund 2 Milliarden Euro gezahlt wurden, erreichten die Förderbeträge 2023 mit 10,7 Milliarden Euro mehr als das Fünffache.
Als Hauptgründe für diesen Anstieg nennt die Studie die Staatshilfen während der Corona-Pandemie, Stützungsmassnahmen infolge des Ukraine-Kriegs sowie Förderprogramme zur Beschleunigung der Wirtschaftstransformation.
Die grössten Empfänger waren der Energiekonzern E.ON (9,3 Mrd. Euro), gefolgt vom Autobauer Volkswagen (6,4 Mrd. Euro) und dem Energieversorger RWE (4,0 Mrd. Euro). Bei einigen Unternehmen machten die Subventionen einen erheblichen Anteil am Vorsteuergewinn aus – bei RWE entsprachen sie sogar 100% des kumulierten Vorsteuergewinns der letzten acht Jahre.
Die Studie wirft kritische Fragen zur Notwendigkeit und Effektivität solch umfangreicher Subventionen auf. Der Autor argumentiert, dass die meisten DAX-Konzerne angesichts ihrer finanziellen Situation die geförderten Investitionen auch aus eigenen Mitteln hätten tätigen können. Er warnt vor möglichen negativen Folgen wie Ressourcenverschwendung, Wettbewerbsverzerrungen und einer zunehmenden Abhängigkeit der Wirtschaft von staatlichen Geldern.
Immenkötter schlägt vor, statt hoher Subventionen eher Bürokratie und Regulierung abzubauen, um Innovationen und Produktivitätssteigerungen zu fördern. Die Studie dürfte die Debatte um Wirtschaftsförderung und den Einsatz von Steuergeldern weiter anfachen.