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Altersstrategie für Liechtenstein – Braucht es Erhöhung des Rentenalters?

Martin Hasler, Generalsekretär im Ministerium für Gesellschaft und Kultur und Regierungsrat Manuel Frick haben die erste Altersstrategie für Liechtenstein vorgestellt.
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Nach einem umfassenden Beteiligungsprozess wurde im letzten Jahr die erste Altersstrategie für Liechtenstein entwickelt. Die Regierung hat die Strategie Ende letzten Jahres genehmigt. Heute wurde sie von Regierungsrat Manuel Frick der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Lebenserwartung ist seit 1995 um 6 Jahre gestiegen. Erfreulich ist auch, dass die Liechtensteiner Bevölkerung gesünder älter wird. Aktuell liegt sie bei 83.9 Jahren.

«Das Verhältnis der Leute im Erwerbsalter zu Rentnern wird sich gravierend verändern.»

Regierungsrat Manuel Frick

Studien zeigen, dass im Jahr 2050 das Verhältnis zwischen Menschen aktiv im Wirtschaftsleben zu Pensionisten 1 zu 4.5 betragen wird. Die Altersstrategie soll helfen, den Herausforderungen zu begegnen und die Vorteile der höheren Lebenserwartung zu nutzten.

Acht Handlungsfelder

Die Altersstrategie basiert auf der Vision eines Landes mit hoher Lebensqualität, in dem Menschen bis ins hohe Alter aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Es wurden neun leitende Prinzipien definiert. Ausgehend davon wurden die aktuelle Situation, der Handlungsbedarf und mögliche Massnahmen in acht Handlungsfeldern erarbeitet: Bildung und Erwerb, Altersvorsorge, medizinische Versorgung, Pflege und Betreuung, Gesundheitsförderung und Prävention, soziale Integration und Freiwilligenarbeit, Beratung und Information, Mobilität und öffentlicher Raum sowie Wohnen im Alter. Querschnittsthemen sind Fachkräfte, Digitalisierung und Finanzierung.

Menschen wollen zu Hause alt werden

Immer mehr Menschen wollen nicht im Pflegeheim alt werden. Das kommt für Frick klar zum Ausdruck. Dementsprechend braucht es auch Unterstützung. Das zu sichern, ist für ihn eine grosse Herausforderung. Viele Leute wollen sich auch nach dem Erreichen des 65. Lebensjahr weiter beruflich engagieren.

«Liechtenstein soll ein Land bleiben, wo jeder gern und gut älter werden kann.«

Regierungsrat Manuel Frick

Pflegekräfte werden immer älter

Generalsekretär Martin Hasler spricht über den Fachkräftemangel bei den Pflegekräften. Pflegekräfte werden immer älter und müssen nachrekrutiert werden, so Hasler. Auch Zuwanderung müsse hier mit berücksichtigt werden. Hier müsse sich auch die Landesverwaltung fragen: «wo können wir besser werden für ältere Menschen, wie können wir einfacher werden«.

Jährliche Berichte geplant

Die Regierung hat einen Lenkungsausschuss eingesetzt, der die Umsetzung der Altersstrategie koordiniert und jährlich darüber berichtet. Für das laufende Jahr wurde beschlossen, einen Schwerpunkt auf einzelne Massnahmen in den Handlungsfeldern Bildung und Erwerb, Altersvorsorge, Pflege und Betreuung, Gesundheitsförderung und Prävention sowie Beratung und Information zu legen.

Für Frick ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung

Regierungsrat Manuel Frick betonte die Notwendigkeit der Altersstrategie: «Die Einführung der ersten Altersstrategie für Liechtenstein signalisiert nicht nur, dass die Regierung die Herausforderungen des demografischen Wandels ernst nimmt, sondern auch, dass die Strategie praktische Relevanz haben soll

Braucht es Erhöhung des Rentenalters?

Aktuell laufen Erhebungen, um die Versicherungsdeckung für die nächsten 20 Jahre zu prognostizieren. Der Bericht soll dieses Jahr noch im Landtag debattiert werden. «Wenn das versicherungstechnische Gutachten zeigt, dass wir weniger als fünf Jahresreserven zur Verfügung haben, muss die Regierung Massnahmen vorschlagen«, so Regierungsrat Frick.

Die könne dann eine Beitragserhöhung, eine Erhöhung des Rentenalters oder des Staatsbeitrags zur AHV sein. Es könne auch eine Mischung davon sein. Die aktuellen Abstimmungen in der Schweiz verfolge die Regierung sehr genau.

Aufgrund des Fachkräftemangels sei es aber ohnehin bereits so, dass Menschen länger arbeiten würden. Viele möchten das auch gern. Für Frick ist die Herausforderung dabei, die Flexibilisierung zu ermöglichen.

Teilzeitarbeit als Problem?

«Man muss auf diese Entwicklung reagieren.«, sagt Generalsekretär Hasler. Das wurde auch gemacht. Er appelliert aber auch an die Eigenverantwortung. Die Leute müssten sich frühzeitig Gedanken machen, nicht erst mit 60.

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