Startseite InlandAbstimmungen PV-Pflicht und Heizungshammer – Stimmen der Befürworter

PV-Pflicht und Heizungshammer – Stimmen der Befürworter

Die Befürworter der Energievorlagen. U.A. Manuela Haldner-Schierscher (FL) und Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni
Werbung im Landesspiegel

Im Café Kunstmuseum trafen sich die Befürworter der Energievorlagen. Dabei waren Vertreter unterschiedlicher Parteien und Verbände. Der Landesspiegel hat diese Gelegenheit genutzt, Stellungnahmen von verschiedenen Seiten einzuholen.

Sabine Monauni

Sabine Monauni zum Ausgang der Abstimmungen |
Sabine Monauni zum Ausgang der Abstimmungen | Foto: Gregor Meier

Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni äussert sich enttäuscht über das Referendumsergebnis. Sie bedauert, dass die Mehrheit nicht von den Vorteilen der Energievorlage überzeugt werden konnte. Dies führt dazu, dass ein wichtiges Element für die Umsetzung der Energie- und Klimaziele fehlt. Monauni betont, dass ohne ein konkretes Ziel die Grundlage für eine erfolgreiche Energie- und Klimastrategie fehlt. Die Regierung wird nun Optionen prüfen und überlegen, wie sie die Ziele dennoch erreichen können.

Sie kritisiert die Argumentation des Referendumskomitees, das behauptet habe, die Bürger würden vernünftig handeln und bräuchten keine Vorschriften. Gleichzeitig betont sie die Notwendigkeit, alles zu unternehmen, um eine bezahlbare, aber umweltverträgliche Energieversorgung für das Land zu gewährleisten.

Auf die Frage nach den Gründen für das deutliche Scheitern der Vorlage verweist Monauni auf das Argument des Referendumskomitees, dass von einer «Verbotskultur» gesprochen wurde. Sie glaubt, dass dieses Argument viele Menschen beeinflusst hat. Trotz Bemühungen, die langfristigen Vorteile der Investition in die Zukunft zu erklären, sei es nicht gelungen, die Bevölkerung zu überzeugen.

In Bezug auf die Aussage von Thomas Rehak, dass die Regierung am «Scherbenhaufen» sei, kommentiert Monauni, dass sie erkennt, dass sich die Opposition bereits auf die nächste Abstimmung vorbereitet. Die Regierung hätte jedoch den klaren Auftrag des Landtages hat, die Energiestrategie umzusetzen, und dass sie trotz möglicher Unzufriedenheit der Bevölkerung akzeptieren wird.

Daniel Oehry

Überrascht über die Klarheit des Referendumsergebnisses zeigte sich auch FBP-Parteipräsident Daniel Oehry. Die FBP hätte klares Statement abgegeben, was ihrer Meinung nach wünschenswert sei. Als langjähriger Landtagsabgeordneter ist Oehry überrascht, da der letzte Landtag einen klaren Handlungsauftrag ausgelöst habe. Er betont, dass der vorherige Landtag klare Schritte in Bezug auf erneuerbare Energien unternommen habe, insbesondere in Bezug auf Photovoltaik und Gas.

Oehry interpretiert das Ergebnis als Zeichen dafür, dass Bevölkerungsthemen nicht durch Vorschriften erzwungen werden sollten, sondern dass die Bevölkerung selbst die Initiative ergreifen sollte. Er erwartet, dass in den kommenden Jahren verschiedene Technologien und Energiestrukturen entwickelt werden. Die FBP werde die Prozesse verfolgen und prüfen, ob es alternative Technologien gibt, die ebenfalls genutzt werden können.

Auf die Frage, warum trotz massiver Unterstützung seitens der Politik, einschliesslich der grossen Parteien und vieler Verbände, das Referendum nicht erfolgreich war, gibt Oehry an, dass möglicherweise das Vertrauen in die Politik oder in die Parteien eine Rolle gespielt haben könnte. Er betont die Wichtigkeit von Eigeninitiative und Unabhängigkeit in Bezug auf Energieversorgung und hebt hervor, dass jede selbst erzeugte Kilowattstunde dabei hilft, unabhängiger zu werden.

Manuela Haldner-Schierscher

Manuela Haldner-Schierscher
Manuela Haldner-Schierscher ist endtäuscht über den Ausgang der Abstimmungen | Foto: Gregor Meier

Manuela Haldner-Schierscher von der Freien Liste ist ernüchtert über das Ergebnis des Referendums Sie bedauert, dass die Diskussion um die Eigenversorgung und den Klimawandel ideologisiert wurde. Diese Themen seien nicht ausschliesslich grüne Anliegen sind, sondern betreffen alle gemeinsam. Haldner-Schierscher fordert Lösungen, um die verschiedenen parallel ablaufenden Krisen, darunter Energie- und Klimakrisen, zu bewältigen. Sie erwähnt die Notwendigkeit, den energetischen Eigenversorgungsgrad zu erhöhen, Gebäudestandards zu verbessern und sich von fossilen Brennstoffen zu lösen.

Die Landtagsabgeordnete kritisiert, dass das Referendumskomitee die Thematik ideologisch aufgeladen habe und populistische Argumente sie nicht überzeugen. Sie betont die Bedeutung finanzieller Abfederungen für die Betroffenen und schlägt vor, Ängste und Nachteile besser zu berücksichtigen. Trotz bereits grosszügiger finanzieller Unterstützung sieht sie weiterhin Ängste und Hindernisse, die überwunden werden müssen.

Haldner-Schierscher hebt die Bedeutung von Photovoltaik als Energieträger hervor, betont jedoch auch, dass dies nur eine von vielen Massnahmen sein sollte. Sie weist darauf hin, dass Photovoltaik im Winter möglicherweise nicht ausreichend Strom liefert und betont, dass eine Vielzahl von Massnahmen ergriffen werden müssen, um die Energieversorgung nachhaltig zu verbessern.

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