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Digital Finance Forum 2024 – Gestaltung der digitalen Zukunft

Digital Finance Forum 2024
Werbung im Landesspiegel

Heute fand in Vaduz das Digital Finance Forum 2024 statt. In der Eröffnungsrede versicherte Regierungschef Daniel Risch dem Publikum, dass Liechtenstein bereit ist, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und diese als Chance für Innovation und Fortschritt anzunehmen.

«Die Abwehrhaltung gegen neue Sachen kennen wir eigentlich nicht.»

Regierungschef Daniel Risch

Ein zentrales Thema seiner Rede war die Bedeutung von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und proaktiver Integration neuer Technologien. Risch betonte die politische Stabilität und internationale Vernetzung Liechtensteins als Fundament für die Bemühungen des Landes. Die bevorstehende Einführung der Marktregulierung auf EU- und IWF-Ebene signalisiert auch positive Entwicklungen im Bereich der Kryptowährungen.

Daniel Risch beim digital finance forum 2024
Regierungschef Daniel Risch beim Digital Finance Forum 2024 | Foto: Gregor Meier

Der Regierungschef präsentierte Liechtenstein als ein dynamisches Unternehmen, das mit Weitsicht und Entschlossenheit in die Zukunft blicken kann. Er betonte die Rolle des Landes als einen Akteur, der in der Lage ist, Veränderungen auf globaler Ebene aktiv mitzugestalten: «Wir nutzen die kurzen Wege nicht nur im physischen Sinne, sondern auch durch eine schnelle Entscheidungsfindung und die unkomplizierte und effiziente Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und natürlich auch der Regierung» In Anbetracht der Unsicherheiten der Zukunft sieht Risch jedoch auch eine grosse Chance zur Neugestaltung und Definition dessen, was möglich ist.

Martin Moeller über Künstliche Intelligenz

Martin Moeller, Director AI & Generative AI for Financial Services, EMEA, Microsoft beim Digital Finance Forum 2024

Nach dem Regierungschef betrat Martin Moeller, Director AI & Generative AI for Financial Services bei Microsoft, die Bühne des Digital Finance Forums 2024. Sein Thema war ebenso spannend wie herausfordernd: Die Auswirkungen digitaler Innovationen in Europa.

Moeller begann mit einer klaren Fragestellung: Was passiert, wenn digitale Innovationen Europa insgesamt durchdringen? Er betonte, dass die Grenzen in dieser Diskussion nicht nur geografischer Natur sind, sondern auch technologische und kulturelle Herausforderungen umfassen.

Die Schönheit dieser Frage, so Moeller, liegt in ihrer Vielschichtigkeit und der Möglichkeit, verschiedene Perspektiven zu betrachten. Er ermutigte das Publikum dazu, einen Schritt zurückzutreten und darüber nachzudenken, wie ein Thema sich entwickelt und verändert.

Der Referent warb für eine kreative Herangehensweise und betonte die Bedeutung individueller Daten in Diskussionen wie diesen. Er reflektierte über die vergangenen 10 bis 15 Jahre und erinnerte daran, dass Stabilität und Fortschritt Hand in Hand gehen müssen, um echte Innovationen zu ermöglichen.

Ein entscheidender Punkt von Moellers Präsentation war der Vergleich der Geschwindigkeit von Innovationen in verschiedenen Regionen. Er präsentierte beeindruckende Zahlen, die verdeutlichten, wie unterschiedlich Länder auf digitale Herausforderungen reagieren. Deutschland mit 50.000 neuen Features pro Monat im Vergleich zu Japan mit 1.000.000 zeigte nicht nur quantitative Unterschiede, sondern auch Unterschiede in der Geschwindigkeit der Innovation.

Moeller ging auf historische Beispiele ein, um seine Punkte zu verdeutlichen, insbesondere die Entwicklungen in der Schifffahrt. Er hob hervor, dass Grösse allein nicht ausschlaggebend ist, sondern dass auch das richtige Mindset und die entsprechende Herangehensweise von Bedeutung sind.

Ein zentrales Thema seiner Rede war die Integration von künstlicher Intelligenz (AI) in den Finanzdienstleistungssektor. Er sprach über AI-Custom-Experience und betonte, wie KI nicht nur die Analyse von Daten ermöglicht, sondern auch personalisierte Finanzdienstleistungen und -pläne schafft.

Pascale Bruderer über den Digitalen Schweizer Franken

Pascale Bruderer beim Digital Finance Forum 2024

Die Gründerin und VRP Swiss Stablecoin, Pascale Bruderer sprach über den Digitalen Schweizer Franken. Sie gab einen Einblick in ihre Vision und Pläne für die Einführung einer digitalen Währung. Dabei beantworte sie wichtige Fragen rund um eine Schweizer Version von Bitcoin und Co.

  • Ziel des Digitalen Schweizer Franken: Pascale Bruderer strebt die Einführung eines digitalen Frankens an, der als digitales Zahlungsmittel in der Schweiz dienen soll. Sie betont die Kooperation mit Banken und sieht den digitalen Franken als Möglichkeit, Innovation in der regulierten Währung zu fördern.
  • Motivation und Innovation: Bruderer hebt die Bedeutung von Bereitschaft hervor, insbesondere im Zusammenhang mit Innovationen im Zahlungsverkehr. Sie betont, dass die Schweiz und Liechtenstein gemeinsam bereit sein sollten, Innovationen in der regulierten Währung voranzutreiben.
  • Blockchain-Technologie und funktionale Währung: Die Rede hebt die Potenziale der Blockchain-Technologie hervor, insbesondere im Hinblick auf funktionale Währungen, die in der Industrie Anwendung finden können. Bruderer betont die Wichtigkeit einer funktionalen digitalen Währung als Zahlungsmittel.
  • Effizienz und Gebühren: Ein Schwerpunkt liegt auf der Effizienz und der möglichen Verringerung von Gebühren durch den Einsatz einer digitalen Währung. Die Rede hebt die Bedeutung einer regulierten, souveränen Lösung hervor, um den Bedürfnissen der Finanzindustrie gerecht zu werden.
  • Partnerschaften und Ökosystem: Bruderer spricht über die Notwendigkeit von Partnerschaften, sowohl in der Finanzindustrie als auch in der Realwirtschaft, um ein umfassendes Ökosystem für die digitale Währung zu schaffen. Sie betont, dass die digitale Währung nicht nur in der Finanzbranche, sondern auch in der breiten Realwirtschaft positive Auswirkungen haben sollte.

David Schlösser über die Client Experience bei Raiffeisen

David Schlösser Transformation Stream Lead Client Experience Raiffeisen

Inmitten der Digitalisierung des Bankwesens positioniert sich Raiffeisen Schweiz als Vor-Ort-Bank und betont ihre Absicht, diesen Ansatz beizubehalten. Mit 800 Standorten und 12’000 Mitarbeitern ist die Bank davon überzeugt, dass eine reine App-Anwendung nicht die persönliche Beratung und den physischen Kontakt ersetzen kann. David Schlösser, Transformation Stream Lead Client Experience bei Raiffeisen, unterstreicht die bedeutende Rolle von Raiffeisen als Marktführer in der Hypothekenberatung und betont, dass der direkte Kontakt zu Kundenbetreuern nach wie vor von großer Bedeutung ist.

In den vergangenen Jahren sei eine Lücke entstanden, was die Erklärung von Bankprodukten für Kunden betrifft. Schlösser ist überzeugt, dass diese Lücke nicht allein durch Beratungstools geschlossen werden kann. Die Bank setzt daher verstärkt auf den persönlichen Austausch mit Kundenbetreuern, um ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln.

Obwohl die Digitalisierung im Bereich Compliance neue Chancen eröffnet, beabsichtigt Raiffeisen, das E-Banking zu aktualisieren und zu verbessern. Aktuell sei es zwar effektiv und leistungsstark, jedoch besteht die Herausforderung darin, das Kundenerlebnis aus der physischen in die digitale Welt zu übertragen. Dies sei besonders relevant, da viele Kunden zusätzlich zu ihrer Hauptbankbeziehung eine Zweitbeziehung zu einer Online-Bank unterhalten.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Mobilnutzung, die mittlerweile die 50:50-Schwelle überschritten hat. Mit dreimal so vielen Logins wie auf Desktop bietet dies zusätzliche Touchpoints für Kunden. Raiffeisen hat sich vor allem darauf konzentriert, das Kundenerlebnis zu verbessern und betont die Wichtigkeit, Kundenfeedback schnell in die Weiterentwicklung einzubeziehen. Hierfür hat die Bank eine spezielle «Delivery Factory» eingerichtet.

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