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Der neue Gemeinderat der FL – Jakob Becker

Jakob Becker - Gemeinderat der Freien Liste in Vaduz
Dornröschen

«Es wäre schade gewesen, wenn die Freie Liste nach dem Rückzug von zwei Gemeinderäten in Vaduz nach der Wahl ohne einen Gemeinderat dagestanden wäre«, sagt Jakob Becker, der für die FL bei der Gemeindewahl in Vaduz einen Sitz erlangen konnte, über die Gründe für seine Kandidatur.

Nach seinem Studienaufenthalt in Österreich kehrte er an seinen Heimatort Vaduz zurück und fühlt sich hier sehr glücklich. In einem Interview erzählt uns der neue Gemeinderat, welche Ziele er in der neuen Legislatur hat und wie er diese erreichen möchte.

«Interesse an Politik bestand schon zuvor, jetzt bot sich für mich die Gelegenheit, aktiv mitzuwirken«

Jakob Becker

Jakob Becker: Oft merkt man erst, wie schön es an einem Ort ist, wenn man länger weg ist. Genau so ist es mir ergangen. Ich habe in Österreich studiert und jetzt bin ich froh, wieder in Liechtenstein zu wohnen. Das Grüne gehört für mich zu einem lebenswerten Ort und darf nicht verloren gehen.

Ich fahre oft mit dem Zweirad und da ist der Verkehr oft wirklich sehr unangenehm. Mit dem Fahrrad kommt man oft anderen Verkehrsteilnehmern in die Quere. Dabei geht es mir nicht darum, Autofahrern das Leben zur Hölle zu machen. Aber ich glaube, dass es hier Möglichkeiten gibt, die Situation in Vaduz zu verbessern.

Hierzu möchte ich meine Ideen in den neuen Gemeinderat einbringen.

Landesspiegel: Was bedeutet das konkret?

Jakob Becker: Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, was man machen kann.

Ich habe von Bemühungen in der Schweiz gehört, dass man, wenn ein Fahrradweg unterbrochen ist, das bestmöglich ausgleichen muss, damit die Fahrradfahrer ungehindert fahren können. Bei uns ist das nicht immer optimal gelöst, wie etwa bei der aktuellen Baustelle im Bangarten.

Und ich möchte auch hinterfragen, warum wir so viele Parkplätze im Zentrum von Vaduz brauchen. Nachhaltiges Denken und Entscheiden ist mir hier wichtig. Vaduz soll auch in 50 oder 100 Jahren noch eine lebenswerte Gemeinde sein.

Landesspiegel: Und wie ist das mit dem öffentlichen Verkehr?

Jakob Becker: Das ist ein wichtiger Punkt. Vielen Liechtensteinern ist ihr Auto wichtig. Ich verstehe das.

Und wie ich schon gesagt habe, es geht nicht darum, den Autofahren das Leben schwer zu machen.

Aber ich glaube, dass man den öffentlichen Verkehr attraktiver machen kann. Ich habe das in Wien gesehen. Dort würde ich nie ein eigenes Auto haben.

Und natürlich kann man so eine Grossstadt nicht mit Vaduz vergleichen. Trotzdem sehe ich hier viel Potenzial.

Wir müssen einfach versuchen, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen.

Dazu gab es bereits in der Vergangenheit Versuche und Überlegungen. Beispielsweise Gratis-Tickets. Das hat wohl nicht funktioniert. Ich möchte meine Ideen dazu einbringen. Wir müssen einen Weg finden, die Leute zu motivieren, den Bus zu nutzten.

Landesspiegel: Was bedeutet das konkret?

Jakob Becker: Ich bin nicht so überheblich, dass ich denke, dass ich als neuer Gemeinderat sagen kann, Ärmel hoch und in fünf Jahren ist Vaduz ganz eine andere Gemeinde.

Ich möchte mich jetzt intensiv in die neue Aufgabe einarbeiten und meine Ideen in die Kommissionen und in den Gemeinderat einbringen.

Landesspiegel: Ein Thema, das in dieser Legislatur sicher für viele Diskussionen führen wird, angesichts des Gemeindebeitrags auch in Vaduz, ist das Landesspital. Wie stehst du dazu?

Jakob Becker: Ich bin nicht jemand, der sagt, ein souveräner Staat braucht ein eigenes Spital. Das Gesundheitssystem muss funktionieren. Das ist das Wichtigste.

Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass es schon Sinn machen kann, sich nicht nur

auf die Schweiz zu verlassen. Was ist, wenn es wieder eine Pandemie gibt und die Schweiz sagt, tut uns leid, aber wir können keine Liechtensteiner Patienten mehr übernehmen?

Von dem her macht es schon Sinn, eine eigene Gesundheitsversorgung im Land zu haben. Aber ich bin nicht sicher, ob es dazu wirklich ein eigenes Spital braucht.

Landesspiegel: Wie siehst du die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien?

Jakob Becker: Die bisherigen Gespräche geben mir ein positives Gefühl. Ich habe den Eindruck, dass alle Parteien gemeinsam etwas Gutes für Vaduz erreichen wollen. Auch die bisherigen Gespräche mit der neuen Bürgermeisterin Petra Miescher stimmen mich zuversichtlich.

Factbox

Jakob Becker ist 29 Jahre, verheiratet und arbeitet bei der Landesverwaltung im Bereich elektronisches Gesundheitsdossier. Nebenbei absolviert er ein Studium Digital Business Management in Chur.

Eiskönigin

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