«US-Milliardär und Datenguru Alex Karp zieht nach Triesenberg» – diese Überschrift ist auf der Titelseite der Vaterland-Ausgabe vom 27. Mai 2023 zu finden; sie wird mit einem entsprechenden Foto untermauert. Die Bildlegende informiert u. a. darüber, dass man sich auf Recherchen der CH Media bezieht und die Gemeinde Triesenberg aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft erteilen wollte.
Am 31. Mai 2023 lautet die Titel-Schlagzeile derselben Zeitung: «Triesenberg weiss nichts vom US-Milliardär» mit dem Untertitel «Offizielle Bestätigung, dass Alex Karp nach Liechtenstein zog, gibt es bisher keine.». Im entsprechenden Beitrag sind u. a. folgende Informationen zu finden: «Es herrscht Verwirrung, ob sich Palantir-CEO Alex Karp tatsächlich in der Gemeinde Triesenberg niedergelassen hat. Möglich wäre es. …Das Innenministerium will nichts sagen, die Gemeinde Triesenberg nichts wissen: Noch ist unklar, ob die Meldung, dass der Unternehmer und Milliardär Alex Karp tatsächlich nach Liechtenstein umgezogen ist, stimmt.».
Wie kommt es innert vier Tagen zu derart unterschiedlichen Schlagzeilen? Sind die Journalisten der Wahrheitssuche nachgekommen? Medien bzw. Journalisten sind der Wahrheit verpflichtet und haben sich u. a. an die Richtlinien des Schweizer Presserat, den Journalistenkodex, zu halten.
Die letzten drei Jahre zeigten sehr gut, wie schnell eine Nachricht um die Welt geht und welche Macht einhergeht – ob wahr oder unwahr. Die Medien tragen eine grosse Verantwortung und werden nicht umsonst als «Vierte Gewalt» bezeichnet.
Übrigens, wahr ist, dass am 21. September 2023 im Triesenberger Dorfsaal der Vortrag «Können wir den Medien vertrauen?» stattfinden wird.
Carmen Sprenger-Lampert, Triesen