Die Europäische Zentralbank (EZB) schliesst sich den Warnungen vor möglichen starken Kursverlusten an den Börsen an, die seit Monaten durch den Hype um künstliche Intelligenz (KI) angeheizt werden. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos betonte am Montag die Gefahr plötzlicher Kursrückgänge, die zu Insolvenzen von privaten Fonds und Verlusten für deren Anleger führen könnten.
Die Warnung signalisiert ernste Bedenken angesichts der fragilen europäischen Wirtschaftslage und deutet auf mögliche Turbulenzen an den Finanzmärkten hin. De Guindos warnte insbesondere vor hoch bewerteten US-Tech-Aktien und dem anhaltenden KI-Hype als potenzielle Auslöser für Kursverluste. Die Finanzmärkte seien anfällig für starke Preisanpassungen, da die Erholung der Aktienmärkte die Bewertungen weiter steigen liess.
Besonders besorgniserregend sei die Marktkonzentration grosser US-Technologieunternehmen, die die Märkte einem erhöhten Risiko aussetzt. De Guindos warnt vor möglichen plötzlichen Stimmungsumschwüngen, die zu rapiden Kursstürzen führen könnten.
Darüber hinaus betont de Guindos die Risiken für die Finanzstabilität, darunter die mögliche Belastung von Fonds und Hedgefonds im Euro-Raum bei einem plötzlichen Markteinbruch. Liquiditätsrisiken und hohe Verschuldungsgrade bei Hedgefonds könnten zu Notverkäufen führen, die die Marktbelastung verstärken würden.
Die Sorgen an den Finanzmärkten steigen aufgrund der hohen Bewertungen der US-Tech-Giganten, deren Gewicht auch in Indexfonds die Anleger verunsichert. Die Befürchtung einer KI-Blase, die platzen könnte und zu erheblichen Verlusten führt, scheint sich zu verstärken, da Investoren zunehmend die Rentabilität der massiven KI-Investitionen in Frage stellen.
Die Warnung der EZB reiht sich ein in ähnliche Alarme anderer Zentralbanken wie der Bank of England, die ebenfalls vor den Risiken eines KI-Hype-Endes warnen. Ökonomen bezeichnen einen möglichen KI-Börsencrash als potenziell folgenreicher als das Platzen der Dotcom-Blase, mit weitreichenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Überlegungen des Wall Street Journals verdeutlichen die Unsicherheit über die Zukunft der US-Tech-Giganten und ihrer Investitionen in KI. Die davon abhängige Technologieentwicklung und Geschäftsmodelle könnten sich als kostspielig erweisen, was zu zunehmender Ungewissheit über die Stabilität dieser Unternehmen führt.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Warnungen der EZB und anderer institutioneller Akteure die Bedeutung der wachsamen Beobachtung der Finanzmärkte angesichts der potenziellen Risiken, die mit dem anhaltenden KI-Hype verbunden sind.
