Der Landtag hat mit deutlicher Mehrheit den Verpflichtungskredit und Nachtragskredite für den Bau der Verbindungsstrasse zwischen der Rheinbrücke Vaduz und der Industriestrasse Triesen genehmigt. 21 Abgeordnete stimmten nach einer ausführlichen Debatte für das Projekt.
Die Befürworter sehen in der neuen Strasse eine dringend nötige Entlastung für die bestehenden Verkehrswege. «Durch die verbesserte Anbindung und die neue Verkehrsführung wird es für die Firmen und ihre Mitarbeiter in diesem Gebiet einfacher«, betonte Thomas Vogt (VU). Er rechnet mit einer Optimierung des Verkehrsflusses und einer deutlichen Entlastung zu Hauptverkehrszeiten.
Auch Sascha Quaderer (FBP) begrüsste das Vorhaben und erwartet eine Entlastung von über einem Drittel. Dies bringe mehr Lebensqualität. Das Argument, neue Strassen würden automatisch mehr Verkehr erzeugen, wies er zurück: «Wenn man keine Strassen will, muss man sagen, dass man kein Wirtschaftswachstum will.«
Norma Heidegger (VU) sieht bis 2030 Entlastungspotenzial, wovon auch der Langsamverkehr und der öffentliche Verkehr profitieren würden. Die Fuss- und Radwegroute über den Rheindamm gewinne an Attraktivität.
Kritische Stimmen kamen von der Freien Liste. Georg Kaufmann sieht die Leistungsgrenze der bestehenden Strassen nur im Berufsverkehr erreicht und plädierte für alternative Konzepte wie betriebliches Mobilitätsmanagement, Carsharing und Road Pricing. Sandra Fausch glaubt weiterhin an die Theorie des neuindizierten Verkehrs: «Mehr Strassen bringen mehr Verkehr.» Sie forderte mehr Sicherheit für Fussgänger an Querungen sowie ein Verbot von Gefahrguttransporten auf der neuen Trasse.
Johannes Kaiser (FBP) regte an, die Strasse in den Rheindamm zu integrieren, um rare Bodenflächen zu schonen. Dies würde auch den Damm stabilisieren und Platz für Photovoltaik-Anlagen schaffen. Karin Zech-Hoop (FBP) griff diese Idee auf, Thomas Vogt (VU) verwies jedoch auf die deutlich höheren Kosten und die längere Bauzeit einer solchen Variante. Jetzt brauche es eine rasche Entlastung.