Richtigstellung «Blickwinkel» im Vaterland vom Samstag am 7.9.23
Nachdem im Landtag eine Prüfung des Ausleitkraftwerkes abgehandelt wurde und die Sache eigentlich abgeschlossen war, werden nachträglich im «Blickwinkel» Thesen aufgestellt, die so nicht stehen gelassen werden können. Das Turbinieren des Binnenkanals habe weitreichende und unumkehrbare Folgen, schreibt der Blickwinkel. Der Binnenkanal kann nicht turbiniert werden. Nur das Wasser kann durch das langsam laufende Kaplanlaufrad fliessen, dem Wasser passiert gar nichts. Unumkehrbare Folgen hat ein Windrad, wenn es Vögel schnetzelt, sie sind tot. Weiter wird behauptet, der Kanal habe eine wichtige Entwässerungsfunktion. Das Gebiet unterhalb Bendern entwässert nicht der Kanal, sondern der Spiersbach nach Vorarlberg. Sodann wird behauptet: «Geringe Wassermengen im Winter». Stimmt auch nicht, es wird ja nur ein Teil des Wassers im Rhein genutzt. Eine weitere Behauptung, unser Land werde zubetoniert. Ein Wasserkraftwerk, das für ca. 4000 Haushalte Strom erzeugt, ist nicht gross, ein Ausleitkraftwerk muss nicht für Hochwasser gebaut sein, da nur so viel Wasser ausgeleitet wird, wie verarbeitet werden kann. Das Maschinenhaus kann aus Holz gebaut werden. Dagegen verschlingt ein grosses Windrad allein für das Fundament 3000 bis 4000 Tonnen Beton. Laut Blickwinkel-Artikel dürfte eine einzige Windturbine gleich viel Strom liefern wie das vorgeschlagene Ausleitkraftwerk. Das Calanda-Windkraftwerk, mit einer Gesamthöhe von 175 Meter, das höchste in der Schweiz, liefert pro Jahr ca. 4.5 GWh. Das Ausleitkraftwerk produziert pro Jahr ca. 20 GWh, mehr als das Vierfache. Im Blickwinkel steht, nachdem der Landtag eine Prüfung des DpL-Postulats ablehnte, könne jetzt ein enormer Prüfungsaufwand gespart werden. Dabei übersieht der Verfasser, dass zur Topographie und Hydrologie hochgenaue Daten bereits vorhanden sind. Ein Ausleitkraftwerks kann rasch und sehr genau berechnet werden. Dagegen fehlen bei Windkraft verlässliche Angaben über die Windgeschwindigkeit, es muss mindestens über ein Jahr hinweg an vielen Standorten gemessen werden, um erst mal brauchbare Daten zu haben. Aus meiner Sicht müssen alle Energiequellen, Sonne, Wind und Wasser, geprüft werden, um die Auslandabhängigkeit abzufedern.
Herbert Elkuch