Bern – Eine aktuelle Studie des Center for Regional Economic Development (CRED) der Universität Bern in Zusammenarbeit mit IAZI zeigt, dass die Mieten in der Schweiz zwischen den Jahren 2000 und 2021 im Durchschnitt um 30% gestiegen sind. Noch drastischer ist der Anstieg der Preise für Wohneigentum, die sich sogar um über 80% erhöht haben. Die Ursachen für diese Entwicklung wurden dabei vor allem im Bereich der Raumplanung identifiziert.
Die Studie wurde im Auftrag der Kantonsplanerinnen und Kantonsplaner des Metropolitanraums Zürich sowie des Bundesamts für Wohnungswesen BWO durchgeführt. Ziel war es, die Gründe für die gestiegenen Wohnkosten zu untersuchen und mögliche Lösungsansätze zu finden.
Laut der Studie, sind die steigenden Mieten und Immobilienpreise vor allem auf eine hohe Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren zurückzuführen sind. Die Bevölkerungszahl in der Schweiz ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, insbesondere in den urbanen Regionen. Gleichzeitig konnte der Bau neuer Wohnungen mit dieser Nachfrage nicht Schritt halten, was zu einem Angebotsengpass geführt hat.
Ein weiterer Faktor, der die Wohnkostensteigerungen begünstigt, ist die zunehmende Attraktivität der Schweiz für internationale Investoren. Vor allem in den Städten hat dies zu einer verstärkten Nachfrage nach Wohnraum geführt, was die Preise zusätzlich in die Höhe getrieben hat.
Die Raumplanung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Studie zeigt auf, dass eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen Planungsebenen und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Kantonen und dem Bund notwendig sind, um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden. Zudem sollten die Planungsvorgaben angepasst werden, um den Bau neuer Wohnungen zu erleichtern und den Prozess zu beschleunigen.
Experten sind sich einig, dass eine langfristige Lösung nur durch eine umfassende und koordinierte Strategie erreicht werden kann. Neben einer verstärkten Förderung des Wohnungsbaus müssen auch alternative Wohnformen wie Genossenschaften oder gemeinnützige Wohnprojekte gefördert werden, um bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten sicherzustellen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf die Ergebnisse der Studie reagieren wird und welche konkreten Massnahmen zur Entspannung des Wohnungsmarkts ergriffen werden. Eins ist jedoch klar: Die steigenden Wohnkosten stellen eine Herausforderung für die Schweizer Bevölkerung dar und erfordern eine rasche Handlungsbereitschaft aller beteiligten Akteure.