Startseite Wirtschaft Leichte Erholung der Konjunktur in Sicht, Risiken bleiben hoch

Leichte Erholung der Konjunktur in Sicht, Risiken bleiben hoch

Die Schweizer Wirtschaft blickt vorsichtig optimistischer in die Zukunft. Die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes hebt ihre Wachstumsprognose für 2026 leicht an. Sie rechnet mit einem Plus von 1,1 Prozent. Im Oktober lag die Schätzung noch bei 0,9 Prozent. Grund für die Korrektur nach oben ist vor allem die Senkung der US-Zölle auf Schweizer Produkte.

Die Massnahme entlastet exportorientierte Unternehmen. Sie verbessert die Planung und stärkt das Vertrauen. Voraussetzung für die Prognose bleibt jedoch, dass die Zölle international auf dem heutigen Niveau verharren. Die Unsicherheit bleibt gross.

Das laufende Jahr zeigt ein unruhiges Bild. Nach einem starken Start im ersten Quartal folgte eine Gegenbewegung. Im dritten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung. Besonders das chemisch-pharmazeutische Gewerbe bremste das Wachstum. Aktuelle Daten deuten für das Schlussquartal wieder auf ein Plus hin.

Für 2025 erwarten die Experten ein Wachstum von 1,4 Prozent. Damit liegt die Schweiz leicht über dem kommenden Jahr. Die Binnenwirtschaft trägt den grössten Teil dazu bei. Der Aussenhandel liefert zwar Impulse, bleibt aber verhalten. Die Warenexporte dürften stärker ausfallen als noch im Herbst angenommen.

Tiefe Teuerungsraten stützen die Kaufkraft. Für 2025 und 2026 rechnen die Experten mit einer Inflation von durchschnittlich 0,2 Prozent. Das stärkt den privaten Konsum. Gleichzeitig bremst das moderate Wachstum den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote dürfte 2026 auf 3,1 Prozent steigen und damit etwas tiefer ausfallen als zuletzt prognostiziert.

Auch die Investitionen ziehen leicht an. Unternehmen nutzen ihre Kapazitäten stärker und investieren wieder mehr. Der starke Franken bleibt jedoch ein Belastungsfaktor, vor allem für exportabhängige Branchen.

Für 2027 zeichnet sich ein freundlicheres Bild ab. Die Weltwirtschaft dürfte an Fahrt gewinnen. Europa, insbesondere Deutschland, könnte sich schrittweise aus der Schwäche lösen. Davon würde auch die Schweizer Exportwirtschaft profitieren. Die Experten rechnen mit einem Wachstum von 1,7 Prozent. Die Inflation dürfte auf 0,5 Prozent steigen. Die Arbeitslosigkeit sollte wieder unter drei Prozent sinken.

Trotz der Aufhellung bleiben die Risiken erheblich. Handelskonflikte könnten erneut aufflammen. Zusätzliche Zölle aus den USA oder der EU würden den Aussenhandel bremsen. Auch Turbulenzen an den Finanzmärkten bleiben möglich. Die hohe Verschuldung vieler Staaten erhöht den Druck. Dazu kommen Risiken im Bankensektor und an den Immobilienmärkten.

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