Die Windenergie-Pläne im St. Galler Rheintal nehmen eine überraschende Wendung. Rüthi zieht sich aus dem Projekt zurück, Sennwald stoppt die Abklärungen im vorgesehenen Windeignungsgebiet. Der Energiekonzern Axpo muss seine Strategie für die Region grundlegend überdenken.
Im Sommer präsentierte Axpo noch ehrgeizige Pläne: Sieben Windanlagen sollten im Rheintal entstehen. Die Gemeinden Rüthi und Sennwald starteten gemeinsam mit dem Unternehmen die Abklärungen. Ende August informierte Axpo die Bevölkerung an öffentlichen Veranstaltungen über das Vorhaben.
Doch die Reaktionen aus der Bevölkerung führen nun zu einem Kurswechsel. In Sennwald schliesst Axpo die Standortprüfung ab und verzichtet auf weitere Schritte im Windeignungsgebiet. Das Unternehmen begründet den Entscheid mit den Anliegen der Bevölkerung.
Noch deutlicher fällt der Rückzug in Rüthi aus. Die Gemeinde besitzt eine Parzelle, auf der zwei Windanlagen geplant waren. Der Verwaltungsrat entschied nun, das Projekt nicht weiterzuverfolgen.
Axpo reagiert auf die Absagen mit Gelassenheit. Das Unternehmen führt Gespräche in der Region weiter und prüft die nächsten Schritte ohne Zeitdruck. Die gesamten Abklärungen für den Windpark im Rheintal stehen auf dem Prüfstand.
Im Kanton St. Gallen verfolgt Axpo drei weitere Windprojekte: auf dem Flumserberg, in Waldkirch und Andwil sowie in Wil. Der Energiekonzern betont, weiterhin nach Standorten für erneuerbare Energien zu suchen. Die Projekte sollen besonders in den Wintermonaten die Stromversorgung sichern und das Klima schonen.
