Startseite AuslandÖsterreich René Benko zu zwei Jahren Haft verurteilt

René Benko zu zwei Jahren Haft verurteilt

Der Immobilien-Tycoon und Signa-Gründer René Benko wurde am Mittwoch vom Landesgericht Innsbruck wegen betrügerischer Krida zu einer unbedingten zweijährigen Haftstrafe verurteilt.

Er wurde freigesprochen in Bezug auf eine 360.000 Euro Miet- und Betriebskostenvorauszahlung, jedoch schuldig gesprochen hinsichtlich einer 300.000 Euro Schenkung an seine Mutter. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Sein Anwalt Norbert Wess erklärte, man werde bis Montag entscheiden, ob Berufung oder Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt wird. Er kritisierte, dass das Gericht den Fall „zu eng ausgelegt“ habe und bezeichnete das Strafmaß als relativ hoch, da es sich am oberen Rand des möglichen Rahmens bewege.

Die Richterin sah es als erwiesen an, dass Benko seiner Mutter Geld überwiesen und es später ohne rechtliche Grundlage zurückerhalten habe – ein Versuch, im Zuge des Insolvenzverfahrens „Geld unter einem anderen Vorwand zu verschieben“.

Benko selbst schwieg im Prozess weitgehend und verwies auf eine schriftliche Stellungnahme, die er mit seinen Anwälten vorbereitet hatte. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte ihm vorgeworfen, durch die Schenkung und Geldbewegungen versucht zu haben, Vermögenswerte vor Gläubigern zu verbergen.

Neben diesem Verfahren läuft gegen Benko noch eine weitere Anklage wegen betrügerischer Krida, gegen die er und eine Mitangeklagte Einspruch erhoben haben.

Im Prozess sagten mehrere Zeugen aus, darunter auch der Masseverwalter Andreas Grabenweger, der die betroffene Villa besichtigt hatte. Er beschrieb das Gebäude als in „gutem, sogar noblem Zustand“ und forderte die Mietvorauszahlung zurück. Familienangehörige Benkos machten von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch.

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