Das Amt für Statistik hat Details zur kommenden Volkszählung 2025 vorgestellt. Franziska Frick und Thomas Erhart informierten über Neuerungen und den Ablauf der landesweiten Erhebung. Die Volkszählung liefert wichtige Daten für Land und Gemeinden. Sie bleibt die einzige vollständige Befragung aller Bürger. Dies ermöglicht detaillierte Auswertungen bis auf Gemeindeebene, die sonst nicht möglich wären.
Geschichte und internationale Ausrichtung
Die erste Volkszählung fand 1784 statt. Ab 1898 führte das Land sie alle sieben Jahre durch. Seit 1930 arbeitete Liechtenstein mit dem Schweizer Bundesamt für Statistik zusammen.
Als die Schweiz 2010 auf eine jährliche Stichprobenerhebung umstellte, entschied Liechtenstein anders. Seit 2020 führt das Amt für Statistik die Volkszählung eigenständig durch – alle fünf Jahre als Vollerhebung.
Die Fragen orientieren sich an internationalen Vorgaben. Dadurch bleiben die Ergebnisse mit anderen Ländern vergleichbar. Die Daten fliessen auch in europäische Statistiken ein.
System kombiniert Register und Fragebogen
Die Volkszählung 2025 kombiniert Registerdaten mit einem Personenfragebogen. Stichtag ist der 31. Dezember 2025. Alle ständigen Einwohner nehmen teil, ausser Kinder unter einem Jahr.
Personen über 70 Jahre, die bereits bei der letzten Zählung im Land wohnten, erhalten weniger Fragen. Der Fragebogen umfasst maximal 22 Fragen und dauert etwa 15 Minuten.
Das System nutzt verschiedene Register: das zentrale Personenregister für Grunddaten wie Alter und Wohnort, das Unternehmensregister für Arbeitgeber-Informationen und das Gebäude- und Wohnungsregister.
Drei wichtige Neuerungen
Erstens erweitert sich die Grundgesamtheit. Seit Frühjahr 2024 werden auch Schutzbedürftige und Asylbewerber befragt, die länger als zwölf Monate im Land leben. Dies betrifft etwa 500 Personen.
Zweitens kommt eine neue Frage zu Homeoffice dazu. Die Erhebung fragt nun separat nach Arbeitsstunden im Büro und zu Hause. Drittens unterscheidet der Fragebogen zwischen herkömmlichen Fahrrädern und E-Bikes. Diese Anpassung übernahm Liechtenstein aus der Schweizer Volkszählung.
Ablauf und Termine
Bis Ende Dezember informiert das Amt die Bevölkerung über verschiedene Kanäle. Die Webseite www.volkszaehlung.li ist bereits aufgeschaltet. Mitte Dezember verschickt das Amt Briefe mit den Zugangsdaten. Personen über 70 Jahre erhalten automatisch Papierfragebögen. Der Abgabetermin liegt Mitte Januar 2026.
Wer nicht teilnimmt, erhält einen Erinnerungsbrief mit Papierfragebogen. Im Februar folgt eine zweite Mahnung, da die Teilnahme gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Volkszählungsdaten dienen ausschliesslich statistischen Zwecken. Das Amt stimmte den Erhebungsprozess mit der Datenschutzstelle der Landesverwaltung ab.
Die Ergebnisse werden nur so veröffentlicht, dass keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen möglich sind.
Erste Ergebnisse Ende 2026
Die Grunddaten erscheinen im Dezember 2026, ein Jahr nach der Erhebung. Bis Dezember 2027 folgen detaillierte Auswertungen mit umfangreichen Tabellen. Die Teilnahmequote lag bisher stets über 95 Prozent. Bussen wurden noch nie verhängt. Das Amt setzt auf Überzeugungsarbeit und Erinnerungsschreiben.
 
			        