Startseite Inland 100 Tage neue Regierung: Ein erster Rückblick

100 Tage neue Regierung: Ein erster Rückblick

Die neue Regierung ist seit 100 Tagen im Amt. Zeit für eine Zwischenbilanz: Was ist seither passiert, welche Themen haben dominiert, wo stehen die Regierungsmitglieder heute? Ein Überblick über die ersten Schritte im neuen politischen Alltag.

Regierungschefin Brigitte Haas

Nach 100 Tagen im Amt zieht Regierungschefin Brigitte Haas eine erste Bilanz ihrer Amtszeit. Die Anfangszeit war geprägt von einem dicht getakteten Kalender und zahlreichen Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf die intensive Vorbereitung und Bearbeitung zahlreicher Beschlusspunkte in den Regierungssitzungen. Die Aufgabe, Entscheidungen zu treffen, die das Gesamtinteresse des Landes berücksichtigen, auch wenn sie individuell nicht immer nachvollziehbar sind, gehört dabei zu den schwierigeren Aspekten ihres Amtes. Neben der politischen Arbeit gab es auch positive und überraschende Momente, wie etwa den Besuch von den SRF Kinderreportern.

Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt nahm Haas an wichtigen internationalen Treffen teil, darunter das Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds in Washington. Dort konnte sie mit Finanzministern über wirtschaftspolitische Herausforderungen diskutieren. Zudem pflegt sie einen intensiven Austausch mit den Nachbarländern Österreich und der Schweiz, was für den kleinen Staat von grosser Bedeutung ist. Insgesamt beschreibt Haas ihre ersten 100 Tage als anspruchsvoll, aber auch erfüllend und sieht sich gemeinsam mit ihrer Regierung in der Verantwortung für das Wohl des Landes.

sabine monauni

Regierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni war viel im Ausland

Eine prägende Herausforderung war für Sabine Monauni die Ankündigung der US-Zölle durch Präsident Trump, die weiterhin Verhandlungsgespräche mit den USA erfordern. Im Kulturbereich arbeitet Monauni intensiv an der Entwicklung einer Kulturstrategie, die ihr persönlich sehr am Herzen liegt. Dabei wurde bereits ein Kulturforum mit verschiedenen Anspruchsgruppen durchgeführt, um Erwartungen und Ziele zu klären. Auch im Umweltbereich setzt sie die Arbeit an bestehenden Projekten und Strategien fort, etwa zu Klimaschutz und Aktionsplänen. Aussenpolitisch legt sie grossen Wert auf die Pflege der Beziehungen zu den Nachbarstaaten, zur EU und den USA. Besonders wichtig sind für sie die Signale der Solidarität und Zusammenarbeit auf europäischen Konferenzen sowie der aktive Umgang mit internationalen Handelsfragen, um die Interessen des Landes wirksam zu vertreten.

Emanuel Schädler

Emanuel Schädler: Von Landesspital bis Justiz – breite Themenvielfalt

Als Minister für Gesellschaft, Gesundheit und Justiz, sah sich Emanuel Schädler in den ersten Monaten mit einer Vielzahl an Themen konfrontiert. Dazu gehörten unter anderem, das Landesspital, das Krankenversicherungsgesetz (KVG), sowie auch internationale Gesundheitsvorschriften (IGV), die diskutiert werden.

Neben politischen Dossiers prägten auch repräsentative Aufgaben seinen Einstieg – etwa die feierliche Überreichung von Anwaltspatenten oder das Jubiläum der Kinderrechtskonvention. Die Bandbreite an Themen war gross, und die Taktung hoch. Schädler betonte aber, wie spannend und bereichernd er diese Vielfalt empfindet.

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Daniel Oehry: Steile Lernkurve, komplexe Verantwortung

Für Regierungsrat Daniel Oehry war der Start geprägt von einem raschen Wechsel vom Landtagsmandat in die Exekutive. «Am Tag X beginnt die Lernkurve steil», beschreibt er seine ersten Tage im Regierungsgebäude. Besonders die Vielzahl an Sitzungen – etwa mit Amtsleitungen im Hoch- und Tiefbau – machten deutlich, wie komplex und vielfältig seine neuen Aufgaben sind.

Ein zentrales Thema ist für Oehry auch die Schulautonomie und die Frage, wie Lehrpersonen im Alltag entlastet werden können, damit sie sich auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können. Auch psychische Gesundheit an Schulen wurde angesprochen – hier sei eine Evaluation im Gange.

Hubert Büchel

Hubert Büchel: Energie, Sicherheit und medienpolitische Fragen

Regierungsrat Hubert Büchel beschreibt seine ersten 100 Tage als spannend und arbeitsreich. Zu seinen Schwerpunkten zählten unter anderem die Situation rund um die Abschaltung von Radio Liechtenstein sowie die Entwicklung eines Konzepts für eine integrierte Sicherheitspolitik – auch mit Blick auf Migration.

Ein weiterer grosser Bereich war die Energiepolitik: Themen wie Windkraft, Speicherlösungen, der Energiemix und strategische Umweltprüfungen stehen auf der Agenda. Büchel sieht in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ein positives Signal. Man arbeite partnerschaftlich und lösungsorientiert.

Ausblick: Regierungsprogramm und intensive Landtagssitzungen

In den kommenden Monaten steht die Ausarbeitung des Regierungsprogramms im Zentrum. Auch die kommenden Landtagssitzungen im September und Oktober sind bereits mit gewichtigen Themen wie dem EU-Energiemarktpaket belegt. Die ersten 100 Tage waren fordernd – aber alle Regierungsmitglieder blicken mit Energie und Zuversicht nach vorn.

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